Der Eröffnungsabend unter dem Motto „Willkommen in Wien“ wurde von den „Neuen Wiener Concert Schrammeln“ musikalisch untermalt. Den Einführungsvortrag hielt Fritz Kaa mit seinem Unterwasserfilm „Ambon – die Schatztruhe der Molukken“, in dem er in wunderschönen Aufnahmen insbesondere die Lebensweisen von seltenen Ang- ler-, Schaukel-, Rotfeuerund Steinfischen vorstellte. Am Samstagvormittag dokumentierte Ivan Vergner unter Verwendung von Material von Tsuyoshi Shirawa die „Biologie, Haltung und Zucht vom Borneo-Taubwaran, Lanthanotus borneensis“. Robert Guggenbühl erläuterte unter dem Titel „Strom sparen im Aquarium – der Beitrag der Fische“ Möglichkeiten, wie sich der Energiebedarf von Aquarien durch eine überlegte Auswahl und Haltung der Fi- sche senken lässt. Reinhold Wawrzynski gab Aquarianern in seinem Vortrag „Tipps und Tricks – selbst erfunden“ manchen nützlichen Hinweis, und das Thema von Eric Egerer war die Biologie der „Schildkröten der Peloponnes“. Das Nachmittagsprogramm eröffneten Gerd Schwabe und Franz-Peter Müllenholz mit ihrem Vortrag „Guppy-Hochzucht – unser Hobby“, in dem sie Prinzipien der Guppyzucht und die daraus resultierende Farb- und Formenvielfalt erläuterten. Ich referierte über „Cichliden, Chamäleons, Lemuren – die vom Aussterben bedrohte Tierwelt Madagaskars“. Gert Walter gab einen Überblick über Erfahrungen, die er in 40 Jahren bei der Planung und Gestaltung von 52 Garten- und Badeteichen gemacht hat, und Franz Six schilderte in seiner Retrospektive „50 Jahre Haus des Meeres – eine abenteuerliche Erfolgsgeschichte“ die technischen und bürokratischen Herausforderungen, die mit dem Ausbau des Hauess verbunden waren. Die gesellige Abendveranstaltung fand über den Dächern Wiens im Café „ocean ’sky“ statt, das sich im elften Stock im Haus des Meeres befindet. Am Sonntag eröffnete Franz-Peter Müllenholz das Programm mit seinem Vortrag „Australien – Tiere vom Fünften Kontinent“, in dem er exemplarisch schilderte, wie invasive Arten die australische Tierwelt bedrohen. Im Anschluss daran gab Dagmar Schratter einen historischen Überblick über „Zoos im Wandel – von der Menagerie des Kaisers zum Natur- und Artenschutzzentrum“, Ellen Thaler erläuterte in ihrer Präsentation „Flossensprache – und wir könnten sie verstehen!“ Formen der Kommunikation zwischen Fischen im Korallenriff, und Christian-Peter Steinle problematisierte in seinem Vortrag „K(l)eine Fortschritte? 25 Jahre Tierschutz und Vivaristik – Rückblick und Prognose“ – teilweise mit provokanten Thesen – die Beziehungen zwischen Vivarianern, militanten Tierschützern und Politikern. Nach der Mittagspause hielt André Megroz seinen Vortrag „Bionik: Wir kupfern von Insekten ab!“, in dem er an Beispielen aus der Welt der Kerbtiere die kreative Umsetzung von Anregungen aus der Biologie in der Technik präsentierte. Helmut Göthel stellte „Die Pazifisten unter den Schlangen – afrikanische Eierschlangen der Gattung Dasypeltis“ vor. Zum Schluss untersuchte Marco Hasselmann unter dem Motto „Was einer haben wollte, was einer hatte, was einer haben wird – Bemerkungen und Betrachtungen zur Aquaristik“ nicht nur die sich wandelnden Beziehungen zwischen Mensch und Tier von den Anfängen bis zur Gegenwart, sondern er wagte auch Prognosen für eine zukünftige Aquaristik. Das einhellig als interessant und niveauvoll erachtete Programm mit insgesamt 16 Vorträgen beendete Clemens Schaller mit Liedern aus den 1970er-Jahren. Nach dem Abendessen fand noch eine Nachtführung im Tiergarten Schönbrunn statt. Die Exkursionen an den beiden folgenden Tagen führten in das Aquarium im Tiergarten Schönbrunn, das Schloss Schönbrunn, das Lusthaus und das Planetarium im Prater, den Stephansdom, das Schmetterlingshaus und die Albertina. Ausklang dieses wohl leider letzten Symposiums war eine Schifffahrt von der Marina auf der Donau aufwärts nach Nussdorf. Wolfgang Staeck