Wenige Tage vor der Druckfreigabe dieser DATZ-Ausgabe erreichte mich die entsetzliche Nachricht, dass Joachim Großkopf am 16. Oktober tot in seiner Wohnung aufgefunden worden war. Joachim, Jahrgang 1959, war einer der treuesten DATZ-Autoren und einer der kenntnisreichsten und engagiertesten Meeresaquarianer in Deutschland. Vor über 30 Jahren, im Oktober 1982, erschien sein erster Artikel: „Großkrebse im Aquarium. Über die Gattung Saron.“ Diesem Beitrag folgten allein in dieser Zeitschrift fast 40 weitere Veröffentlichungen, allesamt mit eigenen Abbildungen illustriert, denn Joachim war auch ein exzellenter Aquarienfotograf. Eine herausragende Publikation war seine sechsteilige Serie „Blumentiere – Fauna wie aus dem Garten Eden“, in der er 1985 seine praktischen Erfahrungen mit der Pflege von Leder- und Röhrenkorallen, Gorgonien, Scheibenanemonen, Steinkorallen und Krustenanemonen schilderte. Aber er interessierte sich nicht nur für Wirbellose, sondern schrieb auch über die verschiedensten Arten von Rifffischen, wobei es ihm stets ein Anliegen war, aktuelle Entwicklungen und Probleme des Natur- und Artenschutzes kritisch im Blick zu behalten. Leider sind Joachim und ich uns nur wenige Male persönlich begegnet. Umso mehr freute ich mich über seine Einladung, im November 1998 einen Vortrag ausgerechnet zum 100-jährigen Bestehen des traditionsreichen „Heros e. V. Nürnberg“ zu halten – „seines“ Vereins, den er seit eben jenem Jahr bis zuletzt als Vorsitzender leitete. Joachim hatte noch einiges vor. Erst vor wenigen Wochen schloss er einen Aufsatz über Meereskrabben ab, der in einer der nächsten DATZ-Ausgaben erscheinen wird. Ein weiteres Projekt – „Kraken: Meine Erfahrungen mit den intelligentesten Wirbellosen“ – konnte er nun nicht mehr verwirklichen. Rainer Stawikowski