Sie ist nachtaktiv und gräbt sich tags- über in Sand, Schlamm oder Schlick ein, sodass nur ihre Augen herausschauen. Flundern fressen im Meer überwiegend Asseln, Würmer und Weichtiere, im Süßwasser Zuckmücken- und andere Insektenlarven. Zur Fortpflanzung wandern die Fische in tiefere Meeresabschnitte, wo sie von Januar bis Juni laichen. Die erwachsenen Tiere bleiben anschließend im Salzwasser und kehren nicht mehr in Brack- oder Süßwasser- Habitate zurück. Die Larven der Flunder leben anfangs im Freiwasser und driften mit der Strömung an die Küsten; einige beginnen später, in die Flüsse einzuwandern. Die Umwandlung zum „Plattfisch“ erfolgt bei einer Länge von sieben bis zehn Millimetern. Die Augen wandern dann auf eine Seite des Körpers, bei zwei Dritteln aller Flundern auf die rechte. Erst nach der Vollendung zum ungefähr einen Zentimeter langen Plattfisch gehen die Tiere vollständig zum Bodenleben über. Der Körper der Flunder ist seitlich abgeflacht und asymmetrisch aufgebaut, da beide Augen auf derselben Körperseite liegen. Platichthys flesus wird 20 bis 30 Zentimeter lang und erreicht ein durchschnittliches Gewicht von 300 Gramm. In Ausnahmefällen wird die Art bis zu 50 Zentimeter lang und wiegt dann zwei bis drei Kilogramm. Flundern können bis zu 20 Jahre alt werden. Von anderen Plattfischen, etwa Scholle (Pleuronectes platessa) oder Kliesche (Limanda limanda), unterscheidet sich die Flunder durch ihre raue Haut, die sich anfühlt wie Schmirgelpapier. Trifft man in einem Fluss auf einen Plattfisch, handelt es sich stets um P. flesus, denn nur dieser Art ist es möglich, im Süßwasser zu überleben. Die Flunder ist zwar nicht akut bestandsgefährdet, aber in Fließgewässern findet man sie nur noch bis zur ersten Querverbauung, da geeignete Aufstiegseinrichtungen meist fehlen. In früheren Zeiten drangen einzelne Tiere zur Nahrungssuche mehrere hundert Kilometer weit in die Flüsse vor. Infolge der Wasserverschmutzung waren lange Zeit keine Flundern mehr in Süßgewässern zu finden. Mittlerweile lassen sich jedoch wieder vereinzelt Exemplare in den Flüssen beobachten, im Rhein tritt P. flesus seit Ende der 1980er- Jahre regelmäßig auf. BfN