Diese leise Kritik gilt nur für den Artenteil, der Rest des Buchs tut genau das, was er soll: den Einsteiger über alles informieren, was für ihn von Belang ist. Denn die Riffaquaristik ist auch im Anfängerstadium verhältnismäßig anspruchsvoll, und sie fordert zwingend, dass sich der Einsteiger, also Anfänger, intensiv mit seinem Hobby beschäftigt. „Ein bisschen“ Meeresaquaristik geht nämlich nicht – jedenfalls nicht auf die Dauer und zum Wohl der Beckeninsassen. Ein dünnes Einsteigerbüchlein mit vielleicht 70 Seiten Umfang funktioniert ebenfalls nicht. Das weiß Daniel Knop, und deswegen holt er so weit aus, wie es ihm nötig scheint. Das bedeutet aber auch, dass selbst erfahrenere Aquarianer sein Buch immer wieder zu Rate ziehen können. Lediglich die besonders engagierten Spezialisten brauchen mehrbändige Werke, aber die gibt es ja ebenfalls. Dass der Autor im Artenteil seines Werks ein wenig über das Ziel hinausschießt, ist am Ende also vielleicht doch nicht so falsch. In den Verkaufsbecken der Händler findet sich jedenfalls ein großes Angebot an Tieren, und der Einsteiger mag sich schnell für einen ganz tollen Fisch oder eine besonders prächtige Koralle entscheiden, die ihn am Ende womöglich überfordern. Findet er solche Arten jedoch in Knops Buch, erkennt er – hoffentlich –, dass er sie besser nicht anschafft. So betrachtet, geht auch dieser Teil der „Riffaquaristik für Einsteiger“ völlig in Ordnung. Nur der Titel des Buchs stimmt eben nicht so ganz ... Oder, mit anderen Worten: Knops „Riffaquaristik“ bietet viel mehr, als es zunächst den Anschein hat. Doch wer will sich ernsthaft beschweren, wenn er mehr für sein Geld bekommt als erwartet? Werner Baumeister