Die Seiten 20 bis 35 leiten den Bestimmungsteil ein. Kern dieses Kapitels sind die fünf ausführlichen Schlüssel für Schwanz- und Froschlurche, Schildkröten, Echsen und Doppelschleichen sowie Schlangen. Die dort erläuterten Merkmale sind in den Zeichnungen von Wolfgang Lang anschaulich und auch für den Laien gut nachvollziehbar dargestellt. Auf Seite 37 beginnt der Artenteil mit den Schwanz- (27 Steckbriefe) und Froschlurchen (40), gefolgt von den Schildkröten (sieben), den Echsen (Agamen, Chamäleons, Kugelfingergeckos, Blattfingergeckos und Geckos, Eidechsen. Glattechsen, Schleichen und Doppelschleichen = 50) und den Schlangen (Blind- und Riesenschlangen, Echte Nattern und Wassernattern sowie Vipern = 31 Porträts). Die einzelnen Steckbriefe umfassen ein bis vier, ausnahmsweise auch sechs Seiten, je nach Größe des Verbreitungsgebiets der betreffenden Spezies. So sind dem Feuersalamander (Salamandra salamandra) sechs Seiten gewidmet, die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist auf vier Seiten abgehandelt, die verschiedenen Gebirgseidechsen (Archaeolacerta, Hellenolacerta oder Dinarolacerta) müssen sich mit jeweils einer Seite begnügen; die überaus meisten Arten sind auf einer Doppelseite dargestellt. Dementsprechend variiert die Zahl der ausnahmslos guten bis sehr guten Fotos, die mehrheitlich vom Autor, aber auch von Andreas Nöllert, Benny Trapp und einigen weiteren Herpetologen und Fotografen stammen, wobei geografische Rassen, Unterarten, Farbformen und Geschlechtsunterschiede naturgemäß ebenfalls eine Rolle spielen. Jedem Porträt ist eine Verbreitungskarte aus der Feder von Melanie Weigand- Brauner beigefügt. Die Steckbriefe sind nach folgendem Schema aufgebaut. Im einleitenden Abschnitt „Wissenswertes“ erfährt der Leser Wesentliches zur Lebensweise der betreffenden Art: Aktivitäts- und Reproduktionszeit, Fortpflanzungsverhalten, Zahl und Entwicklung der Nachkommen, Abwehrstrategien gegen Prädatoren, Parasiten und bei Bedarf mehr. Der Absatz „Merkmale“ fasst sämtliche arttypischen Charakteristika zusammen: Gestalt, Größe, Geschlechtsunterschiede, Färbung und Zeichnungsmuster, Besonderheiten. Unter „Lebensraum“ sind alle von der jeweiligen Art besiedelten Habitat-Typen beschrieben, einschließlich ihrer Laichgewässer, Tagesversteck- und Überwinterungsplätze. Je nach Anlass können noch Abschnitte über „Unterarten“, „Weitere Arten“ und Verwechslungsmöglichkeiten folgen. Alle Porträts sind mit ein bis zwölf (Feuersalamander) Farbfotos illustriert – Habitus-Aufnahmen, bei etlichen Arten auch Bilder vom Fortpflanzungsverhalten. Ein farbiger Infokasten enthält Stichworte zu Verwandtschaftszugehörigkeit („Unken“, „Mauereidechsen“, „Katzennattern“ …), Größe und hervorstechenden Merkmalen („Pupille steht senkrecht schlitzförmig“, „Trommelfell so groß wie das Auge“ …). Ergänzend zu den Steckbriefen sind auf der ersten und letzten Buchseite sowie auf den ausklappbaren Umschlagseiten zwölf Habitat- Beispiele abgebildet und kurz erläutert. Der Anhang bietet eine systematische tabellarische Übersicht der Amphibienund Reptilienarten Europas (acht Seiten) mit Zuordnung der einzelnen Spezies zu den vier zoogeografisch unterscheidbaren Regionen Mittel-, Nord- und Westeuropa, Iberische Halbinsel, Italien und tyrrhenischer Raum sowie Balkanhalbinsel und ägäischer Raum, das Register (drei Seiten), eine kurze Vorstellung des Verfassers, eine ebenfalls knappe Danksagung, 13 QRCodes zu Filmen von Eric Egerer und einen Code zum 64-seitigen (!) Literaturverzeichnis sowie das Impressum einschließlich Bildnachweis. Auf zwei Reisen nach Kreta und Thassos (Griechenland) war mir Kwets Feldführer eine nützliche Hilfe beim Bestimmen verschiedener Reptilien, denen ich zuvor noch nicht begegnet war. Sowohl die ausführlichen Beschreibungen der Merkmale als auch die guten Fotografien führten mich (fast) immer rasch auf die richtige Fährte. Ob Ägäischer Nacktfingergecko (Mediodactylus kotschyi), Europäisches Schlangenauge (Ophisops elegans) oder Schlanknatter (Platyceps najadum) – mithilfe „des Kwet“ hatte ich keine große Mühe, die betreffende Art korrekt anzusprechen. Ich freue mich schon auf meinen nächsten „herpetologischen Urlaub“. Rainer Stawikowski