Auf Seite 47 beginnt ein ausführlicher Abschnitt über die Biologie der behandelten Artengruppe. Alle relevanten Themen werden erörtert. Mit einem Blick auf den Axolotl im Internet und einer Betrachtung der Bedeutung dieses Schwanzlurchs für die wissenschaft­liche Forschung endet das Buch, abgerundet wird es mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis.
Insgesamt wirkt „der Wistuba“ wie eine Ausgabe der Neuen Brehm-Bücherei, aufgewertet mit vielen Farbbildern.
Das Werk aus dem Dähne-Verlag hingegen startet mit einer allgemeinen Betrachtung der Ambystoma-Arten. Dabei fällt sofort die beinahe plakative Gestaltung auf. So springt beispielsweise auf Seite 10 die großformatige Aufnahme eines Tieres mit eingezeich­neten inneren Organen den Leser regelrecht an. Auch die Doppelseite „Wassermonster der Azteken“ wirkt fast wie ein Poster. Diese Form der wahrscheinlich als modern erachteten Gestaltung muss dem Leser gefallen.
Wer es jedoch etwas seriöser mag, wird sich beim Lesen der Fibel immer wieder wundern, etwa über den stilisierten Einkaufs­wagen auf Seite 29 oder das knallgelbe Warnschild auf Seite 73.
Ärgerlich jedoch sind die unverhohlene Werbung für JBL-Produkte auf Seite 59 und der teilweise nervige Umbruch der zweispaltigen Texte.
Doch zurück zum Anfang der Publikation. Sehr kurz gehaltene Unterkapitel behandeln den natürlichen ­Lebensraum, das Verhalten, die Farbvarianten, den Einkauf und, ab Seite 30, schwerpunktmäßig die Haltung. Auch hier beschränken die Verfasser sich auf kurze Abschnitte zu den einzelnen Themen. Literaturhinweise gibt es nicht.
Die Qualität der Informationen ist sehr unterschiedlich. Wird auf der Seite 37 die EU-Richtlinie zur Haltung von Labortieren angesprochen, findet man auf Seite 46 eine Empfehlung für die Kühlung über die Kom­bination des Aquariums mit einem Kühlschrank empfohlen. Zwar folgt der Hinweis, dass „nur qualifiziertes Personal“ diese technische Lösung ausführen sollte, doch bleibt der Leser an diesem Punkt etwas ratlos zurück.
Es entsteht der Eindruck, dass das Autorenteam mit sehr unterschiedlichen Intentionen an den Texten gearbeitet hat. In der Kooperation mehrerer Verfasser mögen auch die immer wieder auftretenden Redundanzen begründet sein. Mehrfach und an unterschiedlichen Stellen des Buchs wird man beispielsweise auf den „Lauerjäger“ Axolotl hingewiesen.
Letztlich behandelt die Axolotl-Fibel aber alle relevanten Aspekte der Haltung von A. mexicanum. Wer es bunt mag und einen schnellen Überblick zum Thema haben möchte, wird mit dem Werk zufrieden sein.
Wer jedoch eine ausführliche Monografie mit der Betrachtung aller Themenaspekte erwerben möchte, sollte lieber zu Wistubas Buch greifen.
Für Anfänger, Kinder und Jugendliche sind beide Veröffentlichungen leider nicht geeignet, dabei sind gerade junge Leute an diesen Tieren interessiert; entweder sind die Texte zu kompliziert (NTV) oder zu oberflächlich (Dähne). Wenn die Fibel gleich auf Seite 8 über „Hy­bridisierung“ fabuliert, ist das einfach nicht adäquat für Leser ohne Vorwissen. Zumindest bei Wistuba findet sich ein Glossar mit der Erläuterung wichtiger Fachbegriffe.

Hans-Peter Ziemek