Ist vivaristische Fachkompetenz ein Auslaufmodell in einer verarmenden Kulturlandschaft? Von Marco Hasselmann
Wem nützt es und wem schadet es? Lange Jahre hatte ich mir diese Frage, die mir erstmals im marxistisch-leninistischen Staatsbürgerkunde-Unterricht begegnete und mit deren Hilfe man vergeblich versuchte, aus mir eine sozialistische Persönlichkeit zu formen, nicht mehr gestellt. Dabei ist es gar nicht so verkehrt, mit dieser einfachen Frage das Wesen eines Prozesses zu ergründen, gewissermaßen des Pudels Kern zu entdecken, um in der Sprache der Sache zu bleiben, um die zurzeit Diskussionen entbrennen. Dass es wieder um Politik geht, wenn diese Frage für mich im Raum steht, ist ein Treppenwitz meiner Geschichte. Und erneut dreht sich alles um die Bewertung gesellschaftspolitisch relevanter Prozesse. Doch anders als beim Klassenkampf mittelamerikanischer Guerilleros bin ich mit dem vom Tierschutzbund in die politische Diskussion getragenen angestrebten Verbot der Wildtierhaltung – einem Angriff auf elementare Rechte, wie mir scheint – dieses Mal tatsächlich selbst und direkt betroffen. Der Anspruch, den ich mir als Revierleiter der Süßwasserabteilung des Berliner Zoo-Aquariums und als begeisterter Aquarianer täglich stelle, nämlich eine bestmögliche Pflege der Bewohner einer der weltweit umfangreichsten Süßwasserfisch-Ausstellungen zu gewährleisten, wird momentan von Tierschützern infrage gestellt.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 11/2014