Einfach muss es sein!
Eine Grundvoraussetzung war dabei für mich, dass sich sowohl die technische Ausrüstung als auch der Pflegeaufwand in Grenzen halten. Ich habe keinerlei technische Affinität, und vielleicht deshalb erzeugen Technikbecken bei mir immer Augenrollen und eine Art innere Abneigung. Bei der Planung einigten wir uns daher auf eine technische Grundausstat­-tung aus Strömungspumpe, zwei T5-Leuchtstoffröhren (jeweils 39 Watt; eine „aktinisch blau“, die andere „aqua­blau“), Abschäumer, Oberflächen-Skimmer und Heizstab.
Elementar für die meisten häufig gepflegten Riffbewohner ist eine Strömung in einer Intensität, die einen Süßwasseraquarianer schnell an einen Gebirgsbach erinnert. Wer jedoch schon einmal in einem Korallenriff ­geschnorchelt hat, weiß, dass diese Strömung im Verhältnis zu den na­türlichen Verhältnissen, zumindest in den flacheren Zonen des Riffs, eher ein laues Lüftchen darstellt.
Die starke Wasserumwälzung sorgt zum einen für eine hohe Sauerstoff­sättigung, auf die die Riffbewohner angewiesen sind. Zum anderen ist sie für die Korallen und übrigen sesshaften Tiere wichtig für den Abtransport von Stoffwechselendprodukten und die Zufuhr von Nährstoffen.
Der Abschäumer fördert ebenfalls den Gasaustausch, und er reduziert die Nährstofffracht des Aquarienwassers erheblich, indem er Eiweißkolloide und andere gelöste oder feinpar­tikuläre Verbindungen abschäumt. Das ist ein wichtiger Punkt, denn schon bei Nitratwerten über zehn Milligramm pro Liter beginnen manche Korallen, sich unwohl zu fühlen oder bereits zu degenerieren. Somit ist auch ein gewisses Fingerspitzengefühl für Fischbesatz, Menge an Riffgestein (die darin lebenden Bakterien bauen Nitrat ab) und Abschäumer-Leistung gefragt, um die Nährstoffwerte nicht zu hoch ansteigen zu lassen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 3/2018