Pflanzen
Rotala wallichii mit neuen Wuchsformen „Cambodia“ und „Bangladesh“
Durch die Einfuhr neuer Farb- und Wuchsformen wissen wir, dass einige Rotala-Arten erstaunlich vielgestaltig sind. Offenbar trifft das auch auf Rotala wallichii zu. Zwei neue Ökotypen aus Kambodscha und Bangladesch wurden von unserer Stammautorin bestimmt. | von Christel Kasselmann
In der Aquaristik gibt es einen regelrechten Hype auf neue Rotala-Pflanzen. In den letzten Jahren kamen durch Aufsammlungen meistens aus asiatischen Ländern nicht nur neue Arten hinzu, sondern auch besonders dekorative Wuchsformen lange bekannter Spezies. Es ist bemerkenswert zu sehen, wie variabel etwa Rotala rotundifolia und R. macrandra in Färbung und Gestalt sein können, obwohl wir sie schon seit mehr als fünf Jahrzehnten kultivieren und zu kennen glaubten. In unserer globalisierten Welt leben überall Aquarianer, die sich an der Kultur von Aquarienpflanzen erfreuen – und offenbar auch in der Natur die eine oder andere Kostbarkeit entdecken. Wir lernen dadurch Erstaunliches über unsere Aquarienpflanzen.
Teichfreunde aus der Eiszeit – bereits Neandertaler haben sich für Wasserpflanzen interessiert
Aquarianer interessieren sich für Wasserpflanzen, weil sie Biodiversität spannend finden oder weil die Gewächse ästhetisch aussehen – für die ersten Menschen in Europa dagegen waren Wasserpflanzen eine willkommene Ergänzung des Speiseplans. | von Martinus Fesq-Martin
Teich- und Seerosen sind die Zierde jedes Gartenteichs, ein Ausdruck von Harmonie in der Grenzschicht zwischen Wasser und Luftraum. Der französische Maler Claude Monet hat in seinen berühmten Gemälden genau diese Stimmung der Kontemplation eingefangen, ein träger Sommernachmittag am Ufer eines nährstoffreichen Teiches, auf dem die Seerosen blühen – und platsch, ein stark muskulöser Mann mit ausgeprägten Überaugenwülsten und rötlichen Haaren durchbricht die Wasseroberfläche und taucht mit ananasgelben Pflanzenteilen auf. Kein Quellgeist oder Nöck, sondern ein Neandertaler!
Hyptis laciniata, die Purpur-Buschminze – eine farbenprächtige neue Aquarienpflanze aus Kolumbien
Die Lippenblütler (Lamiaceae) umfassen etwa 230 Gattungen und 7.000 Arten; unter Aquarianern ist insbesondere die Gattung Pogostemon bekannt. Eine aquaristisch neue, dekorative Aquarienpflanze dieser Familie aus Südamerika gehört zur Gattung Hyptis mit dem deutschen Namen Buschminze. | von Christel Kasselmann
Mitte Februar 2020, glücklicherweise vor Beginn der Corona-Krise, unternahmen meine US-amerikanischen Freunde Cara Wade, Vin Kutty und ich gemeinsam mit unserem einheimischen Reiseführer Hernando eine aquabotanische Studienreise nach Zentral-Kolumbien. Wir untersuchten Flüsse südlich der Stadt Villavicencio auf interessante Wasser- und Sumpfpflanzen. Die aquaristisch neue Pflanze Hyptis laciniata (Purpur-Buschminze) fanden wir auf dem Weg nach San José, drei Kilometer südlich San Martin im Río Iraca in einer Höhe von 402 m ü. NN. Der Fluss kreuzt an dieser Stelle die Straße.
Auf dem offenen Gelände eines ehemaligen Schwimmbades wuchsen in intensivem Sonnenlicht und in humusreichem, nassem Lehm blühende Ludwigia inclinata var. verticillata und Eichhornia diversifolia. An beschatteten Randgebieten sahen wir im Restwasser des Flusses Egeria najas, blühende Eriocaulon caulescens mit vielen Ausläufern sowie eine noch unbestimmte, großwüchsige Eriocaulon-Art mit zahlreichen Jungpflanzen an den Blütenständen. Außerhalb des einstigen Schwimmbades zeigte sich der Fluss jedoch ursprünglich, mit dichtem Baumbestand.
Grüner geht’s nicht – Ideen für kleinere Paludarien à la „Schwartz“
Bei der Gestaltung von Paludarien sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt – sowohl was technische Lösungen betrifft als auch im Hinblick auf Konzept und Einrichtung. Zwei ganz besondere Becken präsentiert hier ein absoluter Fachmann aus den USA. | von Matthew Schwartz
Mein Interesse am Gärtnern und Gestalten erwachte im Teenageralter, als ich bereits Amphibien und Reptilien pflegte. Irgendwann taucht man tiefer in die Materie ein, in meinem Fall hieß das: die Bepflanzungsmöglichkeiten mit tropischen Arten im Miniaturformat erkunden. Die Suche nach Möglichkeiten der Gestaltung wird nie langweilig. Viele Pflanzen stellen spezielle klimatische Anforderungen, die sich in Glasbecken hervorragend erfüllen lassen. Anhand grundsätzlicher Überlegungen und zweier Beispiele möchte ich meine Vorgehensweise erläutern.
Die Salzbunge – eine Vordergrundpflanze mit besonderer ökologischer Nische
Samolus valerandi wurde schon vor dem Ersten Weltkrieg in den botanischen Gärten Berlin-Dahlem und Hamburg kultiviert. Im Jahr 1951 kam sie in den Zoofachhandel. Vorübergehend von Neuimporten verdrängt, ist sie jetzt wieder in der Aquaristik präsent.| von Christel Kasselmann
Samolus valerandi, auch Salzbunge oder Bachbunge, gehörte zur Bepflanzung meines ersten Aquariums vor fast 50 Jahren. Die Rosetten wuchsen prächtig und erreichten Durchmesser von 15 cm. Ich war stolz auf das gute Wachstum, da die Art als schwierig zu kultivieren galt. In den Folgejahren lag mein Fokus mehr auf den vielen neuen Aquarienpflanzen und die Salzbunge geriet in Vergessenheit, auch war sie nur noch gelegentlich im Fachhandel vertreten.