Die Aquarientechnik hat lobenswerte Fortschritte ge­macht, denn für fast jedes aquarientechnische Pro­blem gibt es eine Hightech-Lösung. Dafür gebührt den Herstellern unser Respekt und Dank. Umso ärgerlicher ist aber, dass insbesondere Dinge, mit denen wir Aqua­rianer ständig umgehen müssen, nach wie vor unvollkommen sind. Mich jedenfalls nerven immer wieder dieselben „Kleinigkeiten“ …
Damit meine ich beispielsweise die Saughalter, die – wie etwa die Luftschläuche auch – unter Wasser nach und nach verhärten, sodass sie sich schon kurze Zeit nach dem Anheften wieder lösen. Auch die angeblich lebenslang ­haftenden Sauger auf Silikonbasis halten nicht, was man uns verspricht. Ein zusätzliches Problem sind die daran ­befestigten Klammern, die das jeweilige Gerät sichern ­sollen, denn sie sind meist nicht verlässlich befestigt, ­sondern nur mit einem zu einer Art „Knopf“ verdickten
Fuß in ein Loch des Saugers hineingedrückt. Hält dann ­wider Erwarten der Saugfuß, löst sich die Klammer …
Schlimm bestellt ist es auch um die Schlauchklemmen, die es in den unterschiedlichsten Ausführungen und aus verschiedenen Materialien gibt. Zu schwache Plastikklemmen drücken nicht genug, verbiegen sich womöglich, und manche zerfallen gar in ihre Bestandteile. Eine Lösung schienen mir hübsch verchromte Hähne aus Metall zu sein, doch musste ich feststellen, dass sie sich im Lauf des Betriebs zusetzten. Und einzelne Hebel zum Öffnen und Schließen saßen irgendwann so fest, dass ich sie nur noch mit einer Zange betätigen konnte. Hinzu kommt, dass sie – was übrigens ebenso für aus mehreren Teilen zusammengesetzte Plastikklemmen gilt – am Regelknopf oder -hebel häufig Luft entweichen lassen.
T-Stücke und Kreuze, die aus glatten Plastik- oder ­Metallröhrchen gefertigt sind, nerven gleich in zweierlei Hinsicht. Erstens lässt sich ein neuer Luftschlauch nur schwer aufstecken, und zweitens löst sich bei hohem ­Pumpendruck der Schlauch in einem warmen Aquarienraum nach einer gewissen Zeit, was man in einer größeren Anlage nicht unbedingt sofort bemerkt. Die Luft strömt dann in den Raum, nicht aber in die Aquarien, was durchaus den Verlust von Fischen zur Folge haben kann.
Glücklicherweise gibt es aber auch Hersteller, die diese Probleme erkannt haben und die Enden ihrer T-Stücke und Kreuze mit Rillen versehen, damit der Luftschlauch besser hält, und die Enden leicht konisch formen, damit sich der Schlauch einfacher aufstecken lässt.
Kommen wir zu meinen absoluten Lieblingen, den Regelheizern. Nachdem ich in meiner Anlage die Neonröhren durch Sparlampen und LED-Beleuchtungen ersetzt hatte, brauchte ich wieder welche – und probierte deshalb die unterschiedlichsten Fabrikate aus. Da gab es Geräte, die schon nach Ablauf eines Jahres entweder gar nicht mehr oder aber ständig heizten, und andere, bei denen sich die Temperatureinstellung nicht mehr regeln ließ. Der Einstellknopf war schlichtweg nicht mehr zu drehen!
Ein Modell habe gefunden, bei dem der Kopf mit dem Einstellknopf nur von einem Designer, keinesfalls jedoch von einem Praktiker entwickelt worden sein kann: Er ist flach und so schwach gezähnelt, dass er sich von Anfang an nur nach einem Besuch im Nagelstudio oder mittels Werkzeug verstellen lässt, nicht jedoch mit nassen Fingern.
Auch ein – wohl in England produzierter – Regelheizer nervte mich zunächst: Der Einstellknopf muss für „wärmer“ nach links, für „kühler“ nach rechts gedreht werden, also entgegengesetzt zu allen anderen Fabrikaten! Nach mehreren „Fehleinstellungen“ habe ich, um mich an diese Tatsache zu erinnern, einen kleinen Union Jack an das ­betroffene Aquarium geklebt. Und wenn die Temperatur nachgeregelt werden muss, mache ich das nicht selbst. Das übernimmt stets mein Alter Ego, „the fish whisperer“.  Von Uwe Werner