Die meisten dieser Tiere – mit Ausnahme der Tiefseebewohner – hat Fenolio durch Feldarbeit in ihrem ureigenen Habitat aufgespürt und so in ihrem natürlichen Lebensraum auf ansprechende Bilder gebannt. Wir kennen die meisten dieser Troglodyten und Erdgräber nur von Zeichnungen oder eingelegten Exemplaren in Museen. Daher muss man die hier investierte Mühe hervorheben, Arten zu finden und zu porträtieren, die zum Teil nie zuvor in dieser Qualität fotografiert wurden. Zum Buch selbst ist zu sagen, dass es vom Aufdruck und Schutzumschlag des Hardcover-Bandes bis hin zum exzellenten Fotodruck hochwertig und liebevoll gestaltet ist. Die Textpassagen sind durchgehend reich illustriert. Den Beschreibungen der Entwicklung von Lebewesen in ihrer sonnenarmen Umwelt und einem reich bebilderten Artenteil, der nach Lebensräumen gegliedert ist, in denen die jeweiligen Bewohner beispielhaft aufgeführt sind, folgt eine Schilderung der Habitate und der Entstehung einiger der Aufnahmen. Ergänzend zum obligatorischen Quellenverzeichnis findet sich eine Liste weiterführender Literatur für all jene, die nach der Lektüre dieses unglaublichen Bildbandes mehr über die Welt in ewiger Dunkelheit erfahren wollen – und das dürften nicht wenige sein! „Life in the Dark“ ist ein hervorragendes Buch für jeden, der neben den häufig in Hochglanz abgebildeten Tiergruppen einmal einen gestochen scharfen Blick auf die vielgestaltigen Bewohner der mit am schwersten zugänglichen Lebensräume unserer Erde werfen möchte. Philipp Wagner