Produkt des Monats 11/2011

Artemio-Set von JBL

Die Bedeutung von Artemia-Nauplien als wertvolles Aufzuchtfutter für Aquarienfische ist unbestritten. Die erfolgreiche Nachzucht vieler Fische wäre ohne diese Erstnahrung nur schwierig oder gar nicht möglich. Deswegen ist das effiziente Erbrüten von Artemien ein Thema, das sowohl Hobby- als auch Profizüchter beschäftigt.

Wichtige Eckpunkte dabei sind neben dem richtigen Salzgehalt des Wassers eine starke Belüftung des Ansatzes und eine Temperatur von etwa 25 °C. Verwendet man dann noch hochwertige Artemia-Zysten, hat man ohne großen Aufwand nach rund 24 Stunden lebende Futtertiere für seine Fische.

Grundsätzlich lassen sich zum Erbrüten von Artemia-Zysten verschiedene Apparaturen verwenden. Wichtig ist, dass alle Eier in dem Ansatz ständig bewegt werden. Dazu empfiehlt sich die Verwendung eines konisch geformten Brutbehälters, dessen Belüftung an seinem unteren Ende erfolgt. Für bastelnde Aquarianer kann es eine Herausforderung sein, eine solche Apparatur selbst zu bauen.

Die Firma JBL bietet nun ein komplettes Set zum Erbrüten von Artemia-Nauplien mit einem speziell geformten Behälter an. Das JBL-Artemio-Set umfasst folgende Komponenten:

• trichterförmiger Brutbehälter aus Kunststoff (0,5 Liter, Klarsicht) mit Absperrhahn;

• Ersatzabsperrhahn;

• Domdeckel mit Lufteinlassstutzen und Verlängerungsrohr sowie Luftauslassstutzen (mit Schaumstofffilter innen) ebenfalls aus Kunststoff (Klarsicht);

• Gummidichtung für den Bajonettverschluss zwischen Brutbehälter und Domdeckel;

• speziell für den Brutbehälter konstruierter Kunststoffständer mit Schrauben zur Wandbefestigung;

• Membranpumpe „EcoAir 40“;

• 1,80 Meter Luftschlauch mit vier/sechs Millimeter Durchmesser;

• Rückschlagventil für den Luftschlauch;

Artemia-Sieb (0,15 Millimeter Maschenweite);

• Auffangbehälter (Klarsicht, mit Artemia-Sieb kombinierbar), ebenfalls aus Kunststoff.

Die im Set enthaltene Membranpumpe arbeitet gut und leise. Der erzeugte Luftstrom ist sinnvoll auf das Behältervolumen abgestimmt, sodass bei ausreichender Temperatur und genügendem Salzgehalt mit einer maximalen Schlupfrate der verwendeten Artemia-Zysten zu rechnen ist.

Insgesamt machen die verwendeten Kunststoffteile einen soliden Eindruck, der sich nach längerem Gebrauch bestätigt.

Der speziell konstruierte Kunststoffständer ermöglicht einen stabilen Stand des Sets. Optional ist eine Wandmontage mittels mit­gelieferter Metallschrauben möglich.

Falls die Membranpumpe unterhalb des Brutbehälters aufgestellt wird, schützt das Rückschlagventil vor auslaufendem Salzwasser, etwa bei einem Stromausfall. Gleichzeitig bietet der Ständer Raum für den Auffangbehälter unter dem Absperrhahn, wahlweise mit oder ohne Artemia-Sieb.

Der Absperrhahn ermöglicht eine einfache Entnahme der geschlüpften Naup­lien, die sich nach Abheben des Domdeckels und Abschalten der Belüftung am Boden des Brutbehälters sammeln.

Damit sich keine störenden Beläge auf der Innen­seite des Behälters und im Absperrhahn bilden, wird die Reinigung mit einer weichen Flaschenbürste nach der Ernte jedes Ansatzes empfohlen.

Durch den in den Domdeckel integrierten Luftauslassstutzen lassen sich bis zu vier weitere Brutbehälter von der mitgelieferten Membranpumpe betreiben. Brutbehälter, Ständer, Auffanggefäß und Artemia-Sieb können auch als Einzelteile bezogen werden. Somit ist es möglich, gleichzeitig mehrere Ansätze zeitversetzt laufen zu lassen und mehrmals täglich frisch geschlüpfte Artemien zu ernten.

Wie gut das direkte Aussieben reiner Nauplien mit dem im Set enthaltenen Artemia-Sieb funktioniert, hängt jedoch von der Qualität der verwendeten Zysten ab. Nur hochwertige Artemia-„Eier“ (Schlupfquote 95 Prozent, Schlupf fast gleichzeitig) garantieren eine klare Trennung zwischen Nauplien am Boden des Brutbehälters und leeren Schalen an der Wasseroberfläche.

Bei direktem Aussieben minderer Qualitäten (75 oder weniger Prozent Schlupfquote) befinden sich noch viele nicht geschlüpfte oder „taube Eier“ im Sieb. Das Verfüttern eines solchen Gemisches kann bei Jungfischen zu einer tödlich verlaufenden Darmverstopfung führen. Somit ist es ratsam, in solchen Fällen das Sieb vom Auffangbehälter abzunehmen und das Gemisch erst einmal sedimentieren zu lassen. Haben sich die Zysten auf dem Boden des Behälters abgelagert, kann man mit einer Pipette die Nauplien absaugen, mit Süßwasser waschen und anschließend verfüttern.

Eine Einschränkung in der Funktionalität des Sets ergibt sich beim gleichzeitigen Betrieb mehrerer Ansätze. Die Reihenschaltung funktioniert nur, wenn der Bajonettverschluss des Domdeckels geschlossen wird. Um ihn wieder zu öffnen, braucht man schon ein wenig Kraft ...

Insgesamt kann ich das Artemio-Set von JBL aber nur empfehlen.

Autor: Alexander Kästner

JBL GmbH & Co. KG

(www.jbl.de)

Das Artemio-Set enthält alle technischen Geräte für die Kultur von Artemia, jedoch noch keine Artemia-Zysten (JBL ArtmioPur) und kein Salz (JBL ArtemioSal). Empfohlener Verkaufspreis circa 39,95 €