von Ivan Simeonov

Sogenannte Green bags sind im Kommen: Die Netze aus Polyester werden schon in vielen Geschäften als Alternative zur Einweg-Plastiktüte angeboten. Sie sind wiederverwendbar, damit nachhaltiger und umweltfreundlicher, stabil, hygienisch – und wasserfest. Auch für Aquarianer sind sie durchaus interessant.
Oft hat man Nachwuchs bei seinen Fischen, ohne dass ein weiteres Aquarium für die Aufzucht vorhanden wäre. Oder Platz wäre vorhanden, die Einwilligung der besseren Hälfte allerdings nicht. Für ihre Entwicklung brauchen auch Jungfische trotz ihrer geringen Größe ausreichend Schwimmraum. Den im Handel angebotenen Netz-Aufzuchtkästen mangelt es daran, die meisten haben ein Volumen von nur einem bis anderthalb Litern, was in der Regel viel zu wenig ist.
Deshalb habe ich einen Aufzuchtkasten aus Green bags entwickelt. Mit diesem großzügiger bemessenen Behälter spart man sich unter Umständen die Anschaffung eines weiteren Aquariums. Fünf solcher Kästen habe ich im Dauereinsatz, und die Erfahrung zeigt, dass sie sich gut für die Aufzucht (in meinem Fall von Lebendgebärenden) eignen. Das Ganze kann als Bausatz einfach verschickt werden, oder man bastelt es sich selber.
Zuerst misst man Länge und Breite des Green bags und errechnet daraus die benötigten Längen für ein Gittergerüst aus Schlauchstücken und Steckverbindern. In meinem Fall brauchte ich für die lange Seite acht Schlauchstücke zu 13 cm, für die Höhe einmal zwei Schlauchstücke zu 15 cm sowie vier Stück zu 7 cm. Für die kürzere Seite benötigte ich acht Stück zu 5 cm; für eine zusätzliche Querverbindung (die das Gerüst stabiler machen und ein Kollabieren der Netzwände verhindern sollte) war dann noch ein Stück zu 11 cm notwendig.
Zusammengesteckt wurde es wie auf dem Foto zu sehen. Der Zeitaufwand liegt bei unter 30 Minuten. Es ergibt sich ein Volumen von ca. 4 l.
Aufgrund der verwendeten (geschlossenen) Luftschläuche geht der Kasten eigentlich nicht unter. Dennoch wird er über die vorhandene Schnur des Beutels an dünnen Stäben (Orchideenstäbchen) befestigt, die wiederum an den Glasstreben fixiert sind – so kann er nicht frei durchs Becken treiben. Die Beutelöffnung liegt immer oberhalb des Wasserspiegels. Man kann auch zwei Stücke Styrodur am Rahmen (mit Kabelbindern) befestigen, wenn einen ein beweglicher Kasten nicht stört.
Die Anschaffungskosten betragen etwa 20 € – sofern man die Materialien alle neu kauft, die dann aber sehr lange genutzt werden können. Falls noch alte Schläuche und Steckverbinder vorhanden sind, belaufen sich die Kosten nur auf den Netzbeutel (ca. 0,60 €)!