Flussabwärts wies das Gewässer eine leichte Strömung auf. Hier fanden wir die Purpur-Buschminze in einem Bestand von etwa 10–15 m2 an einer nassen Stelle vollständig emers. Das Habitat war stark beschattet, und im Tagesverlauf fallen nur gelegentlich Sonnenstrahlen durch das dichte Blätterdach der umgebenden Vegetation. Leider vergaßen wir – denn es regnete zunächst – die Lichtwerte vor Ort zu messen. Aufgrund von Vergleichswerten schätzten wir diese später im Schatten auf etwa 100 PAR und bei geringem Lichteinfall auf maximal 500 PAR. Während Vin und Hernando das zur Niedrigwasserzeit etwa 3–5 m breite, flache Gewässer aufwärts nach Fischen untersuchten (sie fingen u. a. Aequidens sp. und Welse), nahm ich den Bestand von Hyptis laciniata unter die Lupe.
Der Río Iraca ist zur Regenzeit ein schnell fließendes Gewässer, worauf das steinige Flussbett hindeutet. Im Hochwasser dürften die Pflanzen vollständig submers wachsen oder an der Wasseroberfläche fluten. Auf dieses Leben in der Strömung weisen die Fiederblätter hin, die innerhalb der Gattung einzigartig und als Anpassung an das Fließwasser zu deuten sind.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 7/2020