Gerade diese Ionen liegen im ­weichen Schwarzwasser Amazoniens jedoch nur in einer etwa 5.000-fach geringeren Konzentration als im Blutplasma vor (Wood et al. 2003). Bei verschiedenen Arten von Schwarzwasserfischen, so auch bei Zwergcichliden, wurden Veränderungen in den Zellen festgestellt, die es ihnen ermöglichen, selbst aus extrem verdünnten Lösungen noch aktiv Ionen aufzunehmen („Ionenpumpen“). Somit benötigt A. elizabethae aus physiologischer Sicht kein ionenarmes Wasser, denn die ­Fähigkeit, hier leben zu können, stellt in härterem (ionenreichem) Wasser keinen Nachteil dar.
Bei näherem Betrachten lässt sich ein anderes Vorurteil – Schwarzwasserfische benötigen zum Überleben saures Wasser – ebenfalls als Denkfehler entlarven. Denn je niedriger
der pH-Wert des Wassers, desto höher ist das Konzentrationsgefälle an H+-Ionen im Vergleich zum Fischblut (pH 7,8 bis 8,1). Bei Werten von pH 4 oder darunter befinden sich im Weichwasser bis zu 10.000-mal mehr H+-Ionen als im Blutplasma.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 7/2019