Vom ökologischen Standpunkt aus sind die verschiedenen Tümpelbewohner der Spritzwasserzone natürlich hochinteressant, da sie mit extremen Schwankungen von Temperatur, Sonneneinstrahlung und Salzgehalt, aber auch dem mehr oder weniger langen kompletten Trockenfallen ihres Lebensraumes zurechtkommen müssen. Zu den besonders widerstandsfähigen Arten gehören z. B. Seepocken, die sich durch hermetisches Verschließen ihres Gehäuses vor Austrocknung schützen, sowie diverse kleine Strandschnecken.

Eulitoral
Ich beschäftige mich hier aber mit den Gezeitentümpeln des Eulitorals, also der eigentlichen Gezeitenzone, die mit Ebbe und Flut etwa zweimal pro Tag trockenfällt bzw. überflutet wird. Hier lässt sich eine wesentlich größere Artenvielfalt beobachten, darunter Tiere, die man in diesen Tümpeln nicht vermuten würde.
Ganz grob lassen sie sich in zwei Gruppen unterteilen: Zum einen in die mehr oder weniger zufällig in Gezeitentümpeln „gestrandeten“ Arten, die während der Flut den gesamten Flachwasserbereich nutzen (viele Fischarten), eine durchschnittliche Ebbe im Wasser von Gezeitentümpeln aber gut überstehen. Zum anderen Tiere, oftmals Jugendstadien von Flachwasserarten, die sich bevorzugt in Gezeitentümpeln aufhalten, da sie hier viele Versteckplätze und ein gutes Nahrungsangebot vorfinden. Selbst während der Flut verlassen sie in der Regel ihren Tümpel nicht. Jedoch gibt es auch durchaus Arten, insbesondere unter den sessilen Tieren, die etwa gleichermaßen häufig sowohl im freien Flachwasser als auch in Gezeitentümpeln anzutreffen sind.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 2/2022