Meerwasser
Kühle Schönheit
Heimat der Seenelke – fraglos eine der schönsten Seeanemonen überhaupt – ist nicht etwa Indonesien, die Karibik oder das Rote Meer, sondern die Nord- und Ostsee! Wer aber pflegt sie heute noch, und welche Haltungsansprüche stellt sie? | von Rolf Hebbinghaus
Seenelken (Metridium senile) treten in vielen Farbformen auf. Am häufigsten sind weiße, creme- und orangefarbene, seltener rote, braune, grünliche oder bläuliche Tiere oder auch solche mit Kombinationen aus zweien oder dreien dieser Farbtöne. Auf einer tief gefalteten Krone, getragen von einer schlanken, glatten Körpersäule, stehen die zierlichen Tentakel überaus dicht, was der Aktinie ein federbuschähnliches Aussehen verleiht. So ist eine Gruppe voll „erblühter“ Seenelken – im Meer wie im Aquarium – ein ungemein ästhetischer Anblick! Weshalb einem auch durchaus der wissenschaftliche Artname dieser bezaubernden Seeanemone ziemlich weit hergeholt, wenn nicht gar ungerecht erscheinen mag, braucht es doch viel Fantasie, um beim Anblick der eleganten Tentakelkrone ausgerechnet an ein Greisenhaupt zu denken (lat. senilis = greisenhaft).
Artemien – zeitsparend und ergiebig angesetzt
Es gibt unzählige Vorgehensweisen, was die „Produktion“ frisch geschlüpfter Salinenkrebse betrifft. Nicht alle sind in der eigenen Praxis zufriedenstellend. | von Sebastian Wolf
An manchen Methoden der Artemia-Aufzucht stört, dass sie eher unproduktiv und wenig sauber sind. Die folgende Vorgehensweise dagegen hat sich bei mir mittlerweile absolut bewährt. Im Vergleich dürfte sie etwas kostspieliger sein als andere – dafür lässt sie sich hygienisch betreiben und ist wenig zeitaufwendig. Mit zweimaligem Ansetzen pro Woche lassen sich damit Scharen von Jungfischen ein- bis zweimal täglich mit Artemien ernähren (zusätzlich zu den Gaben anderen Futters, versteht sich).
Neo-Lebendfutter
Zwerggarnelen sind ausgezeichnete Nahrung für Fische, wie so manche Aquarianer durch misslungene Vergesellschaftungsversuche eher unfreiwillig feststellen mussten. Die Frage ist aber: Lohnt sich der Aufwand der gezielten Zucht als Futtertier? | von Sebastian Wolf
Nachdem das Titelthema der DATZ 5 vergangenes Jahr über die Vorzüge von Zwerggarnelen als Aquarienpfleglinge berichtete, wird nun der Spieß umgedreht: Die kleinen Crustaceen müssen natürlich nicht nur der Zierde dienen, sondern können auch als Futterquelle herhalten. Eingefleischte Fischler lassen sich dafür bestimmt eher begeistern als die Garnelen-Fans. Dennoch dürften nur wenige Aquarianer Zwerggarnelen gezielt zum Zweck des Verfütterns vermehren.
Frisch aus der Mottenkiste: Wachsmotten
Als Futtertiere spielen Motten und deren Jugendstadien in der Aquaristik kaum eine Rolle, während sie aus der Terraristik nicht wegzudenken sind. Werfen wir einen Blick in die „Mottenkiste“ und auf die vielen Möglichkeiten, wie sich diese interessanten Insekten zur Ernähurng unserer Heimtiere nutzen lassen. | von Roland Schreiber
Unter dem Überbegriff „Motten“ findet man eine ganze Reihe an Familien und Arten von Kleinschmetterlingen mit teils skurrilen Namen wie Schopfstirn-, Tapeten- oder Sackträgermotten. Weniger spektakulär, dafür aber umso interessanter sind für uns die aus der Schmetterlingsfamilie der Zünsler (Pyralidae) stammenden Wachsmotten (Galleriinae), die mit 16 Arten in Europa vertreten sind (Rennwald & Rodeland 2022). Neben dem Samenzünsler (Paralipsa gularis), der Hummel-Wachs- (Aphomia sociella) und der Reismotte (Corcyra cephalonica) findet man in dieser Unterfamilie auch die Große (Galleria mellonella) und die Kleine Wachsmotte (Achroia grisella).
Riesenmuscheln und ihre Gefährdung
Die gigantischen Weichtiere begeistern nicht nur Meeresforscher und -aquarianer. Sie sind in ihrer Biologie hochinteressant, leider aber auch ernsthaft bedroht. Doch es gibt Grund zur Hoffnung. | von Maren Gaulke
Mit zwölf Arten (Tridacna rosewateri wird von vielen Wissenschaftlern nicht als gültige Art anerkannt) in zwei Gattungen (Tridacna mit zehn und Hippopus mit zwei Arten) bilden die Riesenmuscheln eine Unterfamilie der Herzmuscheln (Cardiidae), die Tridacninae. Diese im Indopazifik und mit einer Art im Roten Meer verbreiteten Weichtiere gehören schon wegen ihrer beachtlichen Größe zu den bekanntesten Muscheln überhaupt. Das größte vermessene Exemplar von Tridacna gigas, der größten Art der Riesenmuscheln, hatte eine Länge von 137 cm, und das schwerste gewogene Individuum soll eine Masse von 500 kg gehabt haben!