Meerwasser
Wirbellose in Gezeitentümpeln
Gezeitentümpel, Vertiefungen im Bodengrund entlang der Gezeitenzone, die während der Ebbe keine Meeresverbindung besitzen, gibt es in allen Küstenregionen mit entsprechender Bodentopografie. Einblicke in einen Lebensraum, den viele wohl bereits als Kind erforscht haben. | von Maren Gaulke
Sanft ins Wasser abfallende Sandküsten, die Idealvorstellung eines Traumstrandes, sind in Hinsicht auf Gezeitentümpel uninteressant, während sich beispielsweise auf fossilen Riffplattformen mit ihrer oft sehr stark strukturierten Oberfläche solche Kleinstbiotope aneinanderreihen. Die weiter landeinwärts gelegenen Gezeitentümpel werden oft lediglich über Spritzwasser oder durch Niederschläge mit Wasser gefüllt, nur während Sturmfluten werden sie auch mal ganz vom Meerwasser bedeckt, während die Tümpel im Bereich der Brandungszone regelmäßig geflutet sind.
Kesse Schnauze, runder Bauch – Spitzkopfkugelfische!
Sie sind hübsch und gewitzt, ebenso wehrhaft wie neugierig, Aufbläser mit Spezialgebiss, Manövrierexperten, doch notfalls auch Sprinter. Kurzum, man kann an ihnen Freude haben! | von Rolf Hebbinghaus
Zu den überwiegend in warmen, marinen Gewässern lebenden Kugelfischartigen oder Haftkiefern (Tetraodontiformes) gehören zehn Familien, von denen sechs aquaristisch relevant sind: Kugelfische, Igelfische, Drückerfische, Kofferfische, Feilenfische und Dreistachler. Ihr besonderes Merkmal sind die mit den Kieferknochen verschmolzenen Zwischenkieferknochen (Haftkiefer!). Weitere Kennzeichen sind eine dicke Hautschicht statt Kiemendeckeln und sehr kleine Kiemenöffnungen nahe der Brustflossenbasis.
Anglerfische
Auf den ersten Blick ähneln Anglerfische mehr einem Frosch oder einer Kröte als einem typischen Fisch. Sie imitieren Schwämme, Seescheiden oder algenbewachsene Steine und sind im Lebensraum nahezu unsichtbar. Wenn sie sich bewegen, laufen und klettern sie meist langsam umher – nur selten sieht man sie unbeholfen kurze Strecken schwimmen. Ihre Beute locken sie mit einer Angel an, die mit einem Köder ausgestattet ist, und sie verschlingen nahezu alles, was sich in die Nähe ihres Maules begibt. | von Helmut Göthel
Aufgrund ihres Aussehens wurden Anglerfische (Antennariidae) im deutschsprachigen Raum in der Vergangenheit auch als Krötenfische bezeichnet. Da dieser Name aber bereits für Vertreter der Familie Batrachoididae (griechisch batrachos = Frosch) vergeben wurde, setzte sich der treffendere Name Anglerfische durch. In weiten Teilen des englischsprachigen Raumes wird jedoch die Bezeichnung „frogfish“ verwendet, lediglich in Australien nennt man sie „anglerfish“.
Seespinnen, Spinnenkrabben & Co
Sie ahnen es bereits: Mit den (meist) landbewohnenden, achtbeinigen Spinnentieren haben die im Meer vorkommenden Seespinnen (Majoidea) wenig zu tun. Es sind Zehnfußkrebse (Decapoda) aus der Infraordnung Brachyura (Krabben), denen trotz ihrer interessanten Lebensweise und ihres oft skurrilen Aussehens in der aquaristischen Praxis bisher wenig Aufmerksamkeit zuteilwurde. | von Werner Baumeister
Seespinnen der Familien Majidae und Inachidae dürften selbst Laien recht bekannt sein. Sie werden auch Dreieckskrabben genannt, da ihre Körperform in der Aufsicht einem Dreieck nahekommt. An der vorderen Spitze findet sich ein mehr oder weniger ausgeprägtes Rostrum, das als Artbestimmungsmerkmal herhalten kann, sofern es nicht durch von dem Krebs aufgepflanztes Tarnmaterial unkenntlich gemacht worden ist. Noch andere Populärnamen sind gebräuchlich: Gespenstkrabben, Spinnenkrabben, Meerspinnen – das zeigt schon, dass es recht vielfältig zugeht. Immerhin gibt es allein in der Familie Majidae über 700 Arten, die weltweit über die tropischen, subtropischen und auch bis in die eiskalten Meere verbreitet sind. Allerdings: Nicht alles, was wie eine Spinnenkrabbe aussieht, ist auch eine.
Philippinische Fischmärkte als Studienziel für Ichthyologen
Im Vergleich zu hiesigen Hunde- oder Katzenhaltern, die in dieser Beziehung wenig Toleranz zeigen (unsere Autorin hat selbst einen Hund und würde nach eigener Aussage jeden, der dessen Verzehr in Erwägung zieht, vierteilen), sind die meisten Aquarianer etwas großzügiger. Von veganen Aquarianern abgesehen, haben viele von uns schon auch ganz gerne einmal Fisch auf dem Teller und nicht nur im Aquarium. | von Maren Gaulke
Auf den Philippinen, einer aus über 7.000 Inseln und Inselchen zusammengesetzten Nation, die mit einer Küstenlinie von 12.000 bis 36.000 km Länge* zu den küstenreichsten Ländern der Welt gehört, nimmt Fisch eine sehr wichtige Stellung für die Wirtschaft und in der Ernährung ein. Fischerei gehört zu den Haupt-Erwerbszweigen in den meisten Küstenorten. Mit einem Ertrag von 4.228.000 t Fisch wurden die Philippinen beispielsweise 2016 an Stelle acht der ertragreichsten Fischereinationen geführt. Aber auch bezüglich der Artenvielfalt nehmen die Philippinen eine Spitzenposition ein. Das die philippinischen Inseln umgebende Meer mit seinen vielen großen und kleinen Korallenriffen gehört zu den artenreichsten der Welt: Nach Schätzungen beherbergen diese zum Korallendreieck gehörenden Meeresregionen zwischen 2.000 und 4.000 Fischarten.