Die Lesseps‘schen Plagen aus dem Roten Meer – gekommen, um zu bleiben!
Seit der Entdeckung Amerikas 1492 wurden zunehmend Tier- und Pflanzenarten beabsichtigt und unbeabsichtigt durch die direkte oder indirekte Mitwirkung des Menschen in für sie vorher nicht erreichbare geografische Regionen gebracht. Einzelne der „neuen“ Spezies konnten sich aufgrund optimaler Lebensbedingungen sowie fehlender Konkurrenz und Fressfeinde explosionsartig vermehren, weiter ausbreiten und zu sogenannten „invasiven Arten“ entwickeln. Genau das findet aktuell im Mittelmeer mit Kaninchenfischen, Kugelfischen, Flötenfischen und Feuerfischen statt. | von Helmut Göthel
Obwohl es nur 0,82 % der Oberfläche und 0,3 % des Volumens aller Ozeane weltweit einnimmt, handelt es sich bei dem Mittelmeer um einen Biodiversitäts-Hotspot, in dem man mit geschätzten 17.000 Arten zwischen 4 und 18 % aller beschriebenen marinen Organismen findet (Coll et al. 2010). Gleichzeitig ist es aber auch das weltweit am stärksten von einwandernden Spezies betroffene Meer. Seine Vielfalt wird aktuell im östlichen Mittelmeer aufgrund der Einwanderung von schätzungsweise mehr als 800 Arten aus dem Roten Meer (durch den Suez-Kanal) auf den ersten Blick zwar erhöht, doch durch die invasive Ausbreitung mancher davon wird seine ursprüngliche Biodiversität massiv bedroht und das Ökosystem „Mittelmeer“ nachhaltig und unwiederbringlich verändert.
Buntbarsche aus Madagaskar (I): Paratilapia
Die Cichliden des „sechsten Kontinents“ führen in der Aquaristik ein Schattendasein. Das ist sehr bedauerlich, da einige Arten stark bedroht sind und Erhaltungszucht nottut, aber auch, weil es sich um oft wunderschöne, friedliche Fische handelt. | von Uwe Werner
Mein französischer Freund Jean-Claude Nourissat war es, der sich um die Einfuhr der madagassischen Cichlidenfauna verdient gemacht und europäische Aquarianer nicht nur mit Buntbarschen, sondern auch mit Informationen über Madagaskar und die dort lebenden Fische versorgt hat.
Kaktuswelse der Gattung Pseudacanthicus in Schwarz und Weiß – und eine neue L-Nummer!
Die weiß gepunkteten Vertreter der beliebten und imposanten Kaktuswelse sind nicht leicht zu unterscheiden, teils recht variabel und ändern ihr Äußeres während des Wachstums – eine weitere Population vom Rio Curuá fiel deswegen bisher kaum auf. Sie soll nun von den anderen abgegrenzt werden. | von Markus Kaluza
Kaktuswelse der Gattung Pseudacanthicus erfreuen sich großer Beliebtheit. Besonders trifft dies auf den hübschen Leopard-Kaktuswels (P. leopardus), aber ebenso auf den aus dem Rio Xingu stammenden Rotflossen-Kaktuswels (P. pirarara, L 25) zu. Nicht weniger begehrt sind die weiß gepunkteten Arten. Im Handel zu finden ist davon meist Pseudacanthicus sp. L 97, doch es gibt weitere beschriebene Spezies und L-Nummern, die dieses Punktemuster tragen, mal mehr und mal weniger.
Nicht alles, was Gold ist, glänzt: Wer ist der echte Corydoras latus?
Kräftig grün gefärbt, dazu ein starker metallischer Glanz, in wissenschaftlichen Sammlungen nur schwach vertreten und in der Aquaristik umso mehr gefragt: Corydoras latus Pearson, 1924 ist ein regelrechter Mythos – denn alles, was wir wissen, stammt aus der mageren Erstbeschreibung. | von Daniel Konn-Vetterlein
Im August 2012 kamen bei mir Glücksgefühle auf, denn im Río Ibare (Einzug des Río Mamoré) gelang uns der Fang herrlich grün glänzender Panzerwelse, die wir später als C. latus bestimmten. Für diese Zuordnung sprach auch die Herkunft, denn wir waren nur knapp 220 km von dessen Typuslokalität entfernt. In der Regenzeit sind Typus- und Fanglokalität durch zahlreiche kleine Flüsse und eine große dazwischenliegende Sumpf- und Seenlandschaft verbunden. Ein derartiges Verbreitungsgebiet wäre nicht ungewöhnlich.