Taggeckos auf Mauritius: endemische Arten und ein Neubürger
Taggeckos gehören nicht ohne Grund zu den häufig gepflegten Terrarientieren, und besonders schön sind die Phelsumen der Insel Mauritius im Indischen Ozean. Darunter befindet sich eine eingebürgerte Art, die im Hobby äußerst beliebt, aus ökologischer Sicht aber nicht ganz unproblematisch ist. | von Manuel Sacha
Die tropische Insel Mauritius wurde im Jahr 1598 nach dem niederländischen Prinzen Moritz von Oranien getauft. Die Franzosen nannten sie zwischenzeitlich „Île de France“. Sie hat eine Fläche von insgesamt 1.865 km2, der Berg Piton de la Petite Rivière Noire markiert mit 828 m ü. NN ihren höchsten Punkt.
Rotala wallichii mit neuen Wuchsformen „Cambodia“ und „Bangladesh“
Durch die Einfuhr neuer Farb- und Wuchsformen wissen wir, dass einige Rotala-Arten erstaunlich vielgestaltig sind. Offenbar trifft das auch auf Rotala wallichii zu. Zwei neue Ökotypen aus Kambodscha und Bangladesch wurden von unserer Stammautorin bestimmt. | von Christel Kasselmann
In der Aquaristik gibt es einen regelrechten Hype auf neue Rotala-Pflanzen. In den letzten Jahren kamen durch Aufsammlungen meistens aus asiatischen Ländern nicht nur neue Arten hinzu, sondern auch besonders dekorative Wuchsformen lange bekannter Spezies. Es ist bemerkenswert zu sehen, wie variabel etwa Rotala rotundifolia und R. macrandra in Färbung und Gestalt sein können, obwohl wir sie schon seit mehr als fünf Jahrzehnten kultivieren und zu kennen glaubten. In unserer globalisierten Welt leben überall Aquarianer, die sich an der Kultur von Aquarienpflanzen erfreuen – und offenbar auch in der Natur die eine oder andere Kostbarkeit entdecken. Wir lernen dadurch Erstaunliches über unsere Aquarienpflanzen.
Pou aquatique: Japanische Kugelwasserflöhe
Obwohl sie dieses Jahr bereits ihren 200-jährigen Geburtstag feiern, entdecken Wissenschaftler ständig Neues an Moina macrocopa (Straus, 1820). Hätten Sie geahnt, dass neugeborene Wasserflöhe nicht nur kleiner sind als frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien, sondern bei richtiger Fütterung sogar einen höheren Nährwert besitzen? | von Roland Schreiber
Die Vergangenheit des Japanischen Wasserflohs wirkt aus menschlicher Sicht teils recht mies: In Frankreich wurde er anfangs als „Pou aquatique“ (= Wasserlaus) beschimpft. Seine erstmalige Beschreibung als Daphnia macrocopus war dem französischen Zoologen Hercule E. Straus-Durckheim gerade mal sieben Zeilen wert. Und nachdem von den untersuchten Tieren weder der Typenfundort bekannt ist noch ein Belegexemplar konserviert wurde, blieb er in den folgenden Jahrzehnten oft unerkannt, wurde mit anderen Arten verwechselt und mit einer Vielzahl an Synonymen versehen.