Terraristik
Die Winkerfrösche im Tiergarten Schönbrunn
Ein Tier muss nicht unbedingt besonders farbenfroh oder skurril sein, um für die Haltung interessant zu sein. Winkerfrösche etwa bestechen vor allem durch ihr faszinierendes Sozialverhalten – und haben spannende Überraschungen zu bieten. | von Doris Preininger
Vor 13 Jahren ging der erste Winkerfrosch (Staurois parvus) im Tiergarten Schönbrunn an Land und kurz darauf hob das winzige, einen Zentimeter kleine Jungtier eines seiner Hinterbeine und winkte. Was heute für uns alltäglich ist, war damals eine Sensation: Bereits die Jungtiere winken und verteidigen damit ihren Standort – sagen zu ihren Artgenossen: „geh weg!“ – und sichern sich damit ihren Zugang zu Fruchtfliegen, dem Futter, das wir gerade ins Becken gestreut haben. Anders als erwartet, war Winken kein Signal, das erst während oder zur Reproduktion ausgeprägt wird, sondern bereits frisch metamorphosierte Tiere konkurrieren mit diesem Verhalten um Ressourcen.
Das Fuchsgesicht – ein Waldbewohner, der alle Zeit der Welt hat
Geckos wurden zum Zootier des Jahres 2024 gewählt, dies soll noch mit der Vorstellung einer besonderen Art gewürdigt werden: Aeluroscalabotes felinus bietet dem geduldigen Beobachter eine spannende Fortpflanzungsbiologie und geradezu chamäleonhaftes Verhalten. | von Sebastian Wolf
Die Lidgeckos der Familie Eublepharidae (namensgebend beim wissenschaftlichen und beim deutschen Namen ist das bewegliche untere Augenlid) gehören zu den sympathischsten Geckos überhaupt. Einige ihrer Vertreter sind in der heutigen Terraristik fest etabliert, insbesondere die Leopardgeckos (Eublepharis spp.), der Afrikanische Fettschwanzgecko (Hemitheconyx caudicinctus) und die asiatischen Krallengeckos (Goniurosaurus spp.).
Frisch aus der Mottenkiste: Wachsmotten
Als Futtertiere spielen Motten und deren Jugendstadien in der Aquaristik kaum eine Rolle, während sie aus der Terraristik nicht wegzudenken sind. Werfen wir einen Blick in die „Mottenkiste“ und auf die vielen Möglichkeiten, wie sich diese interessanten Insekten zur Ernähurng unserer Heimtiere nutzen lassen. | von Roland Schreiber
Unter dem Überbegriff „Motten“ findet man eine ganze Reihe an Familien und Arten von Kleinschmetterlingen mit teils skurrilen Namen wie Schopfstirn-, Tapeten- oder Sackträgermotten. Weniger spektakulär, dafür aber umso interessanter sind für uns die aus der Schmetterlingsfamilie der Zünsler (Pyralidae) stammenden Wachsmotten (Galleriinae), die mit 16 Arten in Europa vertreten sind (Rennwald & Rodeland 2022). Neben dem Samenzünsler (Paralipsa gularis), der Hummel-Wachs- (Aphomia sociella) und der Reismotte (Corcyra cephalonica) findet man in dieser Unterfamilie auch die Große (Galleria mellonella) und die Kleine Wachsmotte (Achroia grisella).
Herpetologische Untersuchungen in der Provinz Krabi, Südthailand
Das Vorkommen der Reptilien und Amphibien in dieser kleinen Provinz ist wenig erforscht. Unser Autor fasst die von ihm auf mehreren Exkursionen gefundene Vielfalt zusammen, darunter bisher nicht aus der Region bekannte Arten. | von Manuel Sacha
Krabi ist eine der südlichen Provinzen Thailands, entlang der Andamanensee im westlichen Teil der malaiischen Halbinsel und ca. 800 km von Bangkok entfernt. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch steile, kalkhaltige Landzungenklippen an der Küste und durch isolierte Kalksteinberge auf vorgelagerten Inseln und im Landesinneren (entlang der Schwemmebenen).
Einblicke in die Herpetofauna Boliviens
Bei der Frosch- und Reptiliensuche hat man enorme Höhenunterschiede zu überwinden und die Landschaften sind grundverschieden. Amphibien und Co. finden sich in diesem südamerikanischen Land beinahe überall – und sind entsprechend gut angepasst. | von Steffen Reichle
Mit 1,099 Mio. km2 ist Bolivien gut zweimal so groß wie Deutschland. Allerdings leben hier nur knapp über elf Millionen Menschen, die Bevölkerungsdichte ist dementsprechend wesentlich niedriger.
Im Land wurden zwölf Ökoregionen definiert (Ibisch et al. 2003) und die höchsten Berge erreichen weit über 6.000 m Höhe, der Sajama mit seinen 6.522 m ist der höchste von ihnen. Im Tiefland kann man im Gegenzug bis auf knapp 100 m über das Meeresniveau hinunter. Allein schon angesichts dieses enormen Höhenprofils verwundert es nicht, dass Bolivien eines der biodiversesten Länder dieser Erde ist. Die Topografie schafft die Voraussetzungen für eine Vielzahl an Lebensräumen, diese wiederum bestehen aus einer Vielzahl an Habitaten, was die Vielfalt von Flora und Fauna erklärt.
Was die Herpetofauna betrifft, stehen im Moment 282 Amphibien- (Reichle et al. 2024) und 314 Reptilienarten (Murillo et al. in Revision) zu Buche. Den Großteil dieser Arten machen vor allem die Hylidae (Laubfrösche) und die Strabomantidae (Bodenbrütende Frösche) bei den Anuren sowie die Nattern (Colubridae) bei den Reptilien aus.