Süsswasser
Limia islai – dem Tiger auf’s Maul geschaut
Die aus einem abgeschiedenen See in Haiti stammende Limia islai ist bei den Freunden Lebendgebärender beliebt und gilt als leicht identifizierbar. Kaum Beachtung findet hingegen ein Körpermerkmal, das sie mit einer nah verwandten Art aus demselben Gewässer teilt. | von Sebastian Wolf
Einige Limia-Arten gehören zu den Klassikern unter den Lebensgebärenden Zahnkarpfen. Sie sind lebhaft, dankbar zu pflegen und überaus attraktiv gefärbt. Im Vergleich zu den anderen Arten noch recht „neuzeitlich“ ist Limia islai – wobei die Aquaristik der Wissenschaft voraus war, denn die offizielle Beschreibung (Rodriguez-Silva & Weaver 2020) erschien erst, nachdem die Art bereits einige Jahre gehalten und vermehrt worden war. Der Name ist eine posthume Ehrung für einen der ersten Sammler der Art, Dominic Isla. Im Deutschen wie im Englischen hat sich zudem der Populärname Tiger-Limia etabliert, in Anlehnung an die Körperstreifen.
Neue L-Nummern für zwei Hemiancistrus-Arten aus den Subtropen
Aus Argentinien und Uruguay gelangten zwei ähnlich aussehende Welse in die Aquarien. Um Verwechslungen und Hybridisierungen vorzubeugen, werden sie nachfolgend gegenübergestellt und mit L-Nummern versehen. Die Vermehrung ist erfreulicherweise bereits gelungen! | von Keno Gerwing
Wenn man sich die Vertreter der Gattung Hemiancistrus anschaut, sieht man ein Sammelsurium an Arten, die häufig nicht viel gemein haben. Davon abgesehen umfasst diese Gattung viele schöne Arten und eine für mich persönlich sehr spannende Artengruppe aus den Subtropen Südamerikas, die chlorostictus-Gruppe. Dieser Gruppierung gehören laut aktuellem Stand im Moment sieben Arten an, die im Río-Uruguay-Becken im Süden Brasiliens und Nordosten Argentiniens wie auch im Nordwesten Uruguays zu Hause sind. Leider sind die meisten Aufzeichnungen, die ich zu diesen Arten finden konnte, nur sehr dürftig und wenig hilfreich bei einer Bestimmung.
Nicht nur zum Spaß: Aquarienfische fotografieren
Das Ablichten der eigenen Pfleglinge kann eine nützliche Hilfe bei Eingewöhnung, Haltung und Vermehrung sein. Was ohne Kamera den Augen verborgen bliebe, zeigen Beispiele aus der Praxis. | von Sebastian Wolf
Fotografieren ist Fleißarbeit. Nach jeder Foto-Runde sollten die Bilder gesichtet und sortiert werden, sonst findet man irgendwann gar nichts mehr wieder. In den vergangenen Jahren ging es mir dabei wiederholt so, dass ich beim Durchsehen Details wahrnahm, die ich per Auge bis dato überhaupt nicht gesehen hatte – entweder, weil die Fische zu klein waren oder sich zu schnell bewegten. Wie sich weiterhin herausstellte, war die Entdeckung des jeweiligen „Problems“ oft sogar wichtig für das weitere Wohlbefinden der geknipsten Tiere, teils auch für das ihrer Becken-Mitbewohner. Nachfolgend soll geschildert werden, wie ich zu dieser Einschätzung komme, und ein paar Hinweise zur „nützlichen Aquarienfotografie“ finden sich am Artikelende.
Eine schwierige Nachzucht: Rotstreifenelritze (Clinostomus elongatus)
Diese hierzulande kaum bekannte Art ist einer der vielen wunderschönen Fische aus den Gewässern Nordamerikas. Die Amerikaner nennen sie „Redside dace“ und führen sie unter dem Sammelnamen Minnow – dem amerikanischen Namen für Elritzen, einige meinen damit auch Köderfische. Andere bezeichnen sie als Shiner. | von Rudolf Suttner
Ich brauchte vier Jahre, um die Nachzucht der Rotstreifenelritze (Clinostomus elongatus) zum Erfolg zu führen. Dazu probierte ich vorher fünf Ansätze aus, mit denen ich die Shiner-Arten Chrosomus erythrogaster, Cyprinella spiloptera und Pteronotropis hypselopterus erfolgreich vermehren konnte: Alle diese Methoden, auch die bei letzterer Art nicht erfolgreichen, seien nachfolgend zunächst geschildert. Schlussendlich führte eine Kombination an Maßnahmen zur geglückten Vermehrung von Clinostomus elongatus. Dafür lohnt es sich, generell einmal auf die Methoden einzugehen, die bisher bei nordamerikanischen Shiner-Arten zur Anwendung kommen.
Ein zwergenhafter Steinbeißer aus Vietnam
Die Gruppe der Steinbeißer ist vielfältiger als oft angenommen. Ein erstmalig eingeführter, sehr kleiner Vertreter aus Südostasien etwa verhält sich anders, als man das von Vertretern der Cobitidae gemeinhin erwarten würde. | von Sebastian Wolf
Wie wunderbar, auf der Liste eines Händlers eine Art zu finden, die einem zunächst gar nichts sagt. Wenn sich herausstellt, dass diese in aquaristischer Hinsicht völlig unbekannt ist, dann entsinnt sich der Aquarianer seines Entdeckergeistes und muss zugreifen. Die vorgestellte Schmerle ist ein durch und durch sympathisches Fischlein mit geringem Platzbedarf und einer Vorliebe für üppig bepflanzte Becken.