Süsswasser
Der Zebrabärbling – ein Schwarmfisch?
Danio rerio ist einer der am besten erforschten Organismen unserer Erde, seit er als Wirbeltier-Modellart große Bedeutung in der Forschung erlangte. Trotzdem gibt es Neues und sehr Interessantes aus der Aquarienhaltung zu berichten. Wissenschaftliche Ansätze können damit unterstützt werden. | von Rudolf Suttner
In den meistern Aquarienbüchern und -zeitschriften werden Zebrabärblinge als ausgesprochen friedliche Schwarmfische bezeichnet, die sich vorwiegend in den oberen Wasserschichten aufhalten. Ich konnte bei meinen Wildfang-Nachzuchten aus Shillong andere Beobachtungen machen und möchte darauf genauer eingehen.
Füttern in Gesellschaftsbecken
Die möglichst adäquate Ernährung aller Fische im Aquarium dürfte selten das Hauptmotiv für eine gemeinschaftliche Haltung verschiedener Arten sein. In Folge können Schwierigkeiten bei der Fütterung auftreten, die in Artbecken weniger ins Gewicht fallen. Gesellschaftsbecken müssen in dieser Hinsicht zwar nicht grundsätzlich problematischer sein, es braucht aber vielleicht einen Perspektivwechsel. | von Sebastian Wolf
Bei der Vorbereitung dieses Themas musste ich an die eigenen WG-Zeiten zurückdenken: Es gibt durchaus Parallelen zwischen studentischen Wohngemeinschaften und einem Gesellschaftsaquarium. Manche Bewohner sind (neu)gieriger als andere und verschlingen alles halbwegs nach organischer Materie Aussehende ohne eingehende Prüfung. Andere haben spezielle kulinarische Vorlieben, die den Mitbewohnern jegliche Nahrungskonkurrenz von vornherein verleiden. Und die persönliche Erfahrung mit WGs wie auch mit Gesellschaftsbecken zeigt, dass zumindest dort das Zusammenleben ganz gut funktioniert, wo man sich aufgrund völlig anderer Ernährungsweisen ganz aus dem Weg geht.
Aus der Praxis: Wie schlaue Buntbarsche mein Westafrika-Biotopaquarium sabotierten
Cichliden sind durchsetzungsstarke und lernfähige Fische, ihre Vergesellschaftung ist manchmal schwer planbar. Was schiefgehen kann, auch bei einem Besatz, der verschiedene Wasserschichten bewohnt, ahnt man nicht unbedingt im Voraus … | von Andreas Spreinat
Es war eigentlich alles gut geplant. Ein knapp 1.000 l fassendes Becken mit den Abmessungen 200 x 70 x 70 cm wollte ich hinsichtlich des Fischbesatzes zu einem Westafrika-Biotopaquarium umgestalten. Das Aquarium selbst hatte ich mit einer Schicht groben Sands (ca. 0,5–2 mm Körnung), einigen Wurzeln, großen, selbst gefertigten künstlichen Steinen (vgl. DATZ 5 & 6 / 2017) sowie einer Anzahl Wasserpflanzen vorwiegend aus der Gattung Anubias ausgestattet. Ein eingeklebter Drei-Kammer-Innenfilter, betrieben mit einer Motorpumpe, sorgte neben einem regelmäßigen Teilwasserwechsel für die nötige Wasserpflege. Und der Chemismus des Göttinger Leitungswassers sollte ebenfalls passen: Bei einer Gesamthärte von 7–8 °dGH und einer Karbonathärte von 3–4 °dKH lag der pH-Wert bei etwa 7,8–8,0.
Buntbarsche aus Madagaskar (I): Paratilapia
Die Cichliden des „sechsten Kontinents“ führen in der Aquaristik ein Schattendasein. Das ist sehr bedauerlich, da einige Arten stark bedroht sind und Erhaltungszucht nottut, aber auch, weil es sich um oft wunderschöne, friedliche Fische handelt. | von Uwe Werner
Mein französischer Freund Jean-Claude Nourissat war es, der sich um die Einfuhr der madagassischen Cichlidenfauna verdient gemacht und europäische Aquarianer nicht nur mit Buntbarschen, sondern auch mit Informationen über Madagaskar und die dort lebenden Fische versorgt hat.
Der Caucakärpfling oder Cauca-Molly: Poecilia caucana
Lebendgebärende Zahnkarpfen aus der Fischfamilie Poeciliidae spielen in der Aquaristik eine wichtige Rolle, jedoch hauptsächlich als im Hobby entstandene Zuchtformen. Im Folgenden wird an eine der Wildformen erinnert, die in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts populär waren, heute allerdings kaum noch bekannt sind. | von Wolfgang Staeck
Der Caucakärpfling wurde schon im Jahr 1880 von dem in Wien arbeitenden Ichthyologen Steindachner ursprünglich als Girardinus caucanus beschrieben. Ungültige Synonyme sind Mollienisia caucana und Allopoecilia caucana. Das Typusmaterial, das er für die Beschreibung verwendete, stammt aus dem Río Cauca in der Umgebung von Cáceres in Kolumbien. Als Datum der ersten Einfuhr lebender Exemplare für die Aquaristik nach Deutschland wird in der Literatur wiederholt das Jahr 1906 genannt.