Terraristik
Citizen Conservation – Haltung rettet Arten
Die Biodiversitätskrise spitzt sich dramatisch zu. Der von den Vereinten Nationen eingesetzte Weltbiodiversitätsrat IPBES hat im „Global Assessment Report“ von 2019, der bislang umfassendsten internationalen Untersuchung zum Artenschutz, geschätzt, dass eine Million Arten in den nächsten Jahrzehnten direkt vom Aussterben bedroht sind. | von Heiko Werning
So wünschenswert es wäre, sie alle in freier Natur, also in situ, zu erhalten, so sehr muss man angesichts der bereits weit fortgeschrittenen Gefährdungslage feststellen, dass dieser hehre Anspruch in vielen Fällen nicht zu erfüllen sein wird. Schließlich ist die Situation vieler Arten aufgrund von Lebensraumverlust oder stark reduzierter Individuenzahl schon jetzt so prekär, dass ein Überleben in der Natur unwahrscheinlich ist.
Ein „schöner Kopf“ für ein halbfeuchtes Terrarium: Paroedura lohatsara
Wer schön gefärbte, unkomplizierte Geckos für ein mittelgroßes Terrarium sucht, wird bei den Großkopfgeckos fündig, muss sich aber auf eine nächtliche Beobachtung einstellen – und einen hohen Bedarf seiner Pfleglinge an Mineralstoffen. | von Sebastian Wolf
Wie viele Geckoarten haben es mit namentlicher Erwähnung und sogar Abbildung in ein großes Wochenmagazin geschafft? Ich weiß es nicht, viele werden es aber nicht sein. Ausgerechnet die hier vorgestellte, sowohl in der Natur als auch im Terrarium seltene Art ist bei ‚Spiegel Online’ einmal aufgetaucht („Madagaskars bunte Reptilienwelt“ vom 11.08. 2014), um auf besonders bedrohte Vertreter der Insel aufmerksam zu machen.
Die Dalmatinische Gelbbauchunke (Bombina variegata kolombatovici)
Allmählich etabliert sich die Dalmatinische Gelbbauchunke in der Terraristik. Unser Autor berichtet über Biologie, Haltung und Nachzucht dieser taxonomisch umstrittenen Unterart der Gelbbauchunke, die ein großes terraristisches Potenzial hat. | von Leandro Bergmann
Man könnte die Dalmatinische Gelbbauchunke (Bombina variegata kolombatovici) als die attraktivste Unterart der Gelbbauchunke betiteln. Doch warum ist sie so schwer zu erwerben? Eine Ursache findet sich wohl in der Wissenschaft: Bis dato wird sie nicht allseits anerkannt. Das zieht einen gewaltigen Rattenschwanz nach sich, da etliche Halter diese Subspezies als „grünliche Gelbbauchunken“ verkaufen. Dabei ist die Dalmatinische Gelbbauchunke recht gut zu bestimmen.
„Säugetiere“ ganz anderer Art – die brutpflegende Rollschabe Perisphaerus glomeriformis
Was zunächst mehr als ungewöhnlich klingt, ist der Wissenschaft schon länger bekannt: Es gibt Schaben, bei denen der Nachwuchs in den ersten Stadien durch vom Muttertier abgegebene Nahrung versorgt wird. Dies lässt sich auch im Terrarium beobachten. | von Christian J. Schwarz
Für einen Feldbiologen gehören eine gute Beobachtungsgabe und das Erkennen des Besonderen in der umgebenden Flora und Fauna zur Grundausstattung. Eigentlich habe ich ja meine berufliche wie außerberufliche Zeit vorwiegend den Gottesanbeterinnen (Mantodea) gewidmet, das bedeutet aber nun nicht, dass ich andere Gruppen und ihre Anpassungen nicht zu würdigen wüsste. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich früher Schaben (Blattodea) eher bezüglich ihrer Eignung als Futtertier oder ihrer Haftfähigkeit auf Glas und Kunststoff zu beurteilen pflegte.
Aktuelle Empfehlungen zur Terrarienbeleuchtung
Die artgerechte Pflege und die Vermehrung von Terrarientieren gelingen immer besser, auch dank einer an die Bedürfnisse von Reptilien und Amphibien angepassten speziellen Technik. Ein wesentlicher Aspekt bei der Reptilienhaltung ist die Beleuchtung des Terrariums. Unsere Autorin beschäftigt sich seit Langem mit diesem Thema und bietet eine umfassende Übersicht über die Auswahl der Leuchtmittel. | von Sarina Wunderlich
Reptilien unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt von Haustieren aus der Klasse der Säuger: Sie erzeugen keine eigene Wärme, und viele Arten benötigen die Sonne, um sich auf Aktivitäts- und Vorzugstemperatur zu bringen. Deshalb verbringen viele Reptilien in ihrem natürlichen Lebensraum mehr Zeit in der direkten Sonne als andere ...