Meerwasser
Meerwasseraquaristik – einfacher, als man denkt? (Teil 1)
Ein Meerwasseraquarium, so eines mit bunten Korallen und Fischen, eines, das an Urlaub, Sandstrand, Palmen und Sonne erinnert, das wäre schon ein Wunschtraum für manch einen. Aber der Meerwasseraquaristik haftet der Ruf an, teuer und kompliziert zu sein. Ist das wirklich so? | Von Stephan Gohmann
Zum Betrieb eines Riffbeckens benötigen wir als Erstes, klar, ein Aquarium. Die Mindestgröße sollte bei 54 Litern liegen, dann dürfen wir auch kleine Fische darin halten. Alles darunter ist nur für wirbellose Tiere erlaubt. Solche Aquarien kann man als Komplettbecken oder als reines Glasbecken zum Selberausstatten erwerben, zuzüglich diverser Zwischenstufen. Sehr beliebt sind zurzeit sogenannte Pool-Becken ohne Glasstreben, ausgestattet mit einem Unterschrankfilter.
Den Nachteil solcher offenen und dadurch gefällig wirkenden Becken bemerkt man als Laie erst während des Betriebs. Eventuell springen Fische heraus, und arbeitet man darin, schwappt schon mal das Wasser über.
Gegen Letzteres hilft ein Trockentuch, bei den Fischen wird es schwieriger. Ein Abdecken mit Netzen ist lästig und unschön.
Eher die Ausnahme – Nestbauer unter marinen Fischen
Während der Fortpflanzungszeit beginnen ihre Männchen damit, eifrig Pflanzenteile zusammenzutragen, Korallenbruch zu riesigen Hügeln anzuhäufen oder kunstvolle Muster im Sandboden anzulegen. Nestbauer, die ihrem Nachwuchs bis zum Schlupf einen effektiven Schutz vor Fressfeinden und somit Vorteile beim Start ins Leben verschaffen, sind unter den marinen Fischen eine Minderheit. | Von Helmut Göthel
Fische sind die einzigen Wirbeltiere, die ausnahmslos auf aquatische Lebensräume beschränkt sind. Die ersten Vertreter der ältesten Vertebratengruppe besiedelten bereits vor 450 Millionen Jahren die Meere. Sie umfasst mit über 34.000 Arten mehr als die Hälfte aller rezenten Wirbeltiere und stellt zugleich die artenreichste dar.
Kaum eine weitere Gruppe von Wirbeltieren hat derart vielfältige und so unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien entwickelt wie die Fische. Während es bei fast allen anderen Vertebraten zu einer inneren Befruchtung der Eier kommt (eine Ausnahme sind beispielsweise die Froschlurche) stellt sie bei den Fischen eher die Ausnahme dar.
Foraminiferen-Aquarium im Weltall
Foraminiferen sind marine Einzeller, die eine ein- bis vielfach gekammerte Kalkschale bilden. In dem Projekt Forarex (FORAminifera Rocket EXperiment) bauten Studenten ein Mini-Aquarium, um zu untersuchen, wie Foraminiferen unter den Stressbedingungen eines Raketenstarts reagieren und ob sich die Schwerelosigkeit in ihrem Verhalten und in der Mineralisation der Kalkschale widerspiegelt. | von Katrin Hättig
Wie sich Organismen bei normaler Schwerkraft verhalten, können wir in unserem alltäglichen Leben feststellen. Für unsere Forschung an Foraminiferen sind die Bereiche der Gravitation interessant, die niedriger oder höher als die normale Erdanziehungskraft sind. Wie wirkt sich diese Kraft aus?
Der Organismus transportiert Elemente aus der Umwelt innerhalb seiner Zellen durch Komplexbildung an bestimmte Orte. Wie ist es möglich, die Elemente genau an die gewünschte Stelle zu bringen? Beeinflusst die Gravitation diesen Transport? Wirkt der Organismus im Weltall dem „Gravitationsentzug“ entgegen?
Vielfältiges Leben auf den Sternen (2)
Im Kampf ums Überleben setzen zahlreiche Meeresbewohner auf Partnerschaften mit anderen, meist deutlich größeren Organismen. Besonders häufig werden Haar-, Schlangen- und Seesterne gewählt. | Von Helmut Göthel
Bei den meisten Bewohnern der „Meeressterne“ handelt es sich um kleine und farblich perfekt an ihren Wirt angepasste Arten, bei denen man schon sehr genau hinschauen muss, um sie zu entdecken.
Zehnfußkrebse
Die eindeutig größte Zahl von „Sternenbewohnern“ findet man unter den Zehnfußkrebsen, dort vor allem unter den Garnelen. Doch auch einige Krabben- und Springkrebs-Arten haben sich an das Leben auf den Sternen angepasst.
Seesterne – im Meer und im Aquarium
Manchmal ist es erstaunlich, wie sich Ansichten und Moden entwickeln, so auch in der Meeresaquaristik. Waren anfangs reine Fischaquarien die Norm, kamen mit der Zeit immer mehr Wirbellose hinzu. Entsprechend änderte sich die technische und biologische Ausstattung der Aquarien, denn in den ursprünglichen, fast sterilen Fischbecken hätten die meisten „Niederen Tiere“ nicht lange überlebt. Heute ist in Meerwasserbecken sehr vieles möglich, wenn auch noch längst nicht alles. | von Werner Baumeister
Aus der artenreichen Tiergruppe der Seesterne gibt es noch immer erstaunlich wenige Arten, die sich dauerhaft in Meeresaquarien halten lassen. Zudem sind von den haltbaren Arten bei weitem nicht alle für übliche Gesellschaftsaquarien geeignet.