In Koch-Shows des deutschen Fernsehens wird nicht immer unterschieden: Ein Gourmet ist ein Feinschmecker, ein Gourmand ein Vielfraß – hier eine aquarienfischige Entscheidungshilfe. | Von Gerhard Ott
Aquarianer, die ihre Aquarienfische essen? Jetzt wird’s dekadent, wird mancher sagen. Nun: Es geht die Legende, dass bei einem früheren DATZ-Redakteur fürs Aquarium zu groß gewordene Buntbarsche in der Pfanne gelandet seien. Verbrieft und dokumentiert ist, dass der Autor dieser Zeilen mindestens einen Goldfisch verspeist hat. Sie brauchen keine Sorge zu haben, wenn ich um ihren Gartenteich herumstreiche. Es war ein kapitaler Goldfisch vom Format eines Kois auf der indonesischen Insel Sumatra. Die Fische gehören dort zu den Delikatessen. Auf einer weiteren asiatischen Insel, nämlich in Taiwan, sind des Autors Lieblinge, also Schmerlen, Speisefische. Auf sämtlichen Fischmärkten von Taipei bis Kenting sind Schlammbeißer zu finden: Misgurnus anguillicaudatus ist in Ostasien weit verbreitet. Die Präsentation auf den Märkten entspricht nicht jener europäisch sensibler Tierschützer: Die lebenden Fische werden in Eiswasser gekühlt gelagert. Neben dieser Frischware sind filetierte Exemplare im Angebot. Die Filets sind tot, so riechen sie auch, wie aus dem Schlamm geholt, was ja auch irgendwie stimmt. Der moderige Geruch, der über den Markt zieht, lässt sich leider nicht fotografieren.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 09/2013