Von Burkhard Thiesmeier. 48 Seiten, viele farbige Abbildungen, Ringheftung. Laurenti- Verlag, Bielefeld, 2015. ISBN 978-3-933066-54-1. 29,90 €

Thiesmeier legt eine auf dem Buchmarkt bisher einmalige Bestimmungshilfe vor. Auf laminierten Seiten werden alle einheimischen Amphibienarten in sehr guten Farbaufnahmen dargestellt. Jede Art erhält eine Doppelseite. Auf der linken Seite sind die adulten Farbvarianten dokumentiert, auf der gegenüberliegenden finden sich die Larvenformen. Gerade die Abbildungen der Larven sind sehr wertvoll und schließen eine große Lücke in der Bestimmungslitera- tur. Wichtige Identifikationsmerkmale und eine Verbreitungskarte runden das Angebot für die jeweilige Art ab. Entstanden ist das Werk aus der avifaunistischen Praxis. Kein Hinweis ist überflüssig, Text und Bilder konzentrieren sich auf die wirklich wesentlichen Hinweise. Der Autor arbeitet seit vielen Jahren im praktischen Naturschutz und im einschlägigen Verlagswesen. Er war auch einige Jahre Cheflektor der Neuen Brehm-Bücherei. Dieser Hintergrund garantiert absoluten Praxisbezug. Das Bestimmungsbuch erscheint im Eigenverlag des Verfassers. Er trägt den interessanten Namen „Laurenti“ (www.laurenti.de); Josephus Laurenti legte im 18. Jahrhundert eine erste Publikation über Amphibien und Reptilien vor. Ein Besuch der Homepage lohnt sich für jeden avifaunistisch Interessierten. Er wird dort eine Reihe weiterer bemerkenswerter Titel finden, beispielsweise einen Fotoatlas der Amphibienlarven Deutschlands (eine Besprechung erscheint in DATZ 11/2015). Ungewöhnlich ist auch die Anordnung der Arten in dem Buch: Sie sind nach der Wahrscheinlichkeit des Auffindens im Freiland sortiert! So sollen auch Anfänger schnell die betreffende Spezies in der Publikation wiederfinden. Diese Absicht ist zweifellos löblich, erwies sich aber während des Einsatzes mit Studenten als nicht zielführend. Die jungen Biologen blätterten eher hin und her und suchten nach übergreifenden Formen. Insofern scheint mir bei einer Neuauflage eine erste Gliederung nach Schwanz- und Foschlurchen sinnvoll. Innerhalb dieser beiden Großgruppen könnte dann die Gliederung nach Häufigkeit beziehungsweise Seltenheit beibehalten werden. Diese Anmerkung soll den Wert des Titels aber keineswegs schmälern. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen, denn es wird im Gelän- de viele Fehlbestimmungen verhindern. Hans-Peter Ziemek