Der Artenteil beginnt, wie üblich, mit den Schwanzlurchen. Auf 32 Seiten folgen eine kurze Abhandlung der Biologie der Urodelen-Larven und dann die „Steckbriefe“ von Feuersalamander, Berg-, Kamm-, Fadenund Teichmolch. Zu jeder Spezies gibt es einen kurzen Text (Kennzeichen, ähnliche Arten, Anmerkungen) und eine Serie exzellenter Aquarienfotos, die die Entwicklung von der frisch geschlüpften bis zur umgewandelten Larve zeigen. In gleicher Weise sind auf den restlichen 72 Seiten die Froschlurche dargestellt, wobei die Abbildungen um Fotos der Gelege ergänzt sind, die ja ebenfalls ein nicht unwichtiges Bestimmungsmerkmal sind: Geburtshelferkröte, Gelb- und Rotbauchunke, Knoblauchkröte, Erd-, Kreuz- und Wechselkröte, Laubfrosch, Moor-, Spring- und Grasfrosch, Teich-, Kleiner Wasser- und Seefrosch. Angetan haben es mir die makellosen Aquarienaufnahmen, die – zumindest meiner Einschätzung nach – jedem interessierten Betrachter die wesentlichen Merkmale der einzelnen Arten klar und deutlich offenbaren. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, die in den Legenden vermerkt sind, stammen alle Fotos vom Autor. Die Bildunterschriften enthalten übrigens auch Hinweise auf Fundorte und Fangtermine der abgebildeten Tiere. Ein faszinierendes Buch! Allerdings: Fang und Aquarienhaltung von Molchlarven und Kaulquappen sind in Deutschland verboten. Alle Amphibien sind streng geschützt und dürfen – ohne eine entsprechende Genehmigung – der Natur nicht entnommen werden. Grundsätzlich erteilen die zuständigen Behörden eine solche Erlaubnis ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken. So wendet sich dieses Buch denn auch „vor allem an Feldherpetologen“. Aber es kommt ja vor, dass ein Aquarianer beim Lebendfutterfang oder ein Gartenteichbesitzer bei seinen Pflegearbeiten über die eine oder die andere Amphibienlarve „stolpert“. Und wenn er dann wissen möchte, was er da vor sich hat, dürfte ihm Thiesmeiers Fotoatlas eine wertvolle Hilfe sein. Rainer Stawikowski