Buchbesprechungen
Florida-Zwergseepferdchen im Meerwasseraquarium
Pflege und Vermehrung
Von Daniel Knop. 64 Seiten, 103 Farbfotos, Paperback. Natur und Tier - Verlag, Münster, 2010. ISBN 978-3-86659-148-6. 14,80 €
Anders als bei den beiden „Art für Art“-Bänden über Seenadeln und Seepferdchen, die jeweils mehrere für die Meeresaquaristik geeignete Arten behandeln, beschäftigt sich der Autor dieses Buchs ausschließlich mit der Pflege und Nachzucht einer einzigen Art. Mit einer maximalen Körperlänge von nur 35 Millimetern gehören die Florida- Zwergseepferdchen zu den Winzlingen unter den Seepferdchen und sind zurzeit die kleinste Spezies, die sich erfolgreich im Meerwasseraquarium pflegen und sogar vermehren lässt. Nach einer kurzen Einführung in Körperbau und Lebensweise stellt Knop einige Seepferdchen-Arten vor, die er aufgrund ihrer geringen Größe als „Zwergseepferdchen“ bezeichnet.
Ein Fisch wird kommen
Kleine Fischkunde mit Gedichten
Von Arezu Weitholz. 128 Seiten, gebunden. Verlag Kunstmann, München, 2013. ISBN 9783888978661. 12,95 €
Der Charme dieser Frau fließt förmlich aus der Feder, mit der sie ihre Fischkunde in Gedichtform schreibt. Arezu Weitholz, Mittvierzigerin, ist Journalistin und Illustratorin, sie textet, etwa für Herbert Grönemeyer, und hat offenbar eine große Schwäche: Fische. Alles, was unter Wasser lebt, Kiemen und Flossen besitzt, Glubschaugen und Gräten, hat schon – mehrere kleine Bücher füllend – ihr Herz erobert! „Gehen Ihnen Fische auf den Geist, hätten Sie sie längst verspeist ... Legen Sie hingegen Wert auf diese Wesen, bleiben Sie zugegen – und fangen an zu lesen.“ Eine Aufforderung, der man gern folgt.
Köstliches von Sumpf- und Wasserpflanzen
– bestimmen, sammeln, zubereiten
Von Markus Strauß. 88 Seiten, Klappenbroschur. Hädecke Verlag, Weil der Stadt, 2013. 45 Farbfotos und zwölf historische Zeichnungen. ISBN 978-3-7750-0643-9. 9,80 €
„Essbare Wildpflanzen werden immer noch in erster Linie mit ‚Kräutern‘ gleichgesetzt, das exotische Randthema wird oft erst einmal belächelt“, schreibt Markus Strauß in seinem Vorwort – und hat sicher Recht. „Es ist mein persönliches Anliegen, die ganze Bandbreite der verborgenen Schätze unserer heimischen Natur wieder erfahrbar und erlebbar zu machen.“ Das gelingt ihm mit diesem Büchlein, in dem er zwölf Wasser- und Sumpfpflanzen porträtiert: Bachbunge, Bach-Nelkenwurz, Brunnenkresse, Kohldistel, Mädesüß, Schilf, Drüsiges Springkraut, Wald-Engelwurz, Wasserlinse, Wiesen- Bärenklau, Wiesen-Knöterich und Wiesen-Schaumkraut. Bemerkenswert ist die Übersicht der „Nährwerte von Sumpfpflanzen im Vergleich zu Kopfsalat“ (Einführung, Seite 8): Hätten Sie erwartet, dass Wiesen- Bärenklau und Wiesen- Knöterich mit ihrem Magnesium-, Kalzium-, Eisenund Vitamin-C-Gehalt dem Salat weit überlegen sind? Nützlich und anregend ist die Tabelle „Sumpfpflanzen- Anbau in Garten, Teich und Aquarium“ (Seiten 9 und 10): Es gibt eine ganze Reihe reizvoller Möglichkeiten, die einzelnen Arten in Haus oder Garten selbst zu kultivieren.
Corydoras-Fibel
Von Ingo Seidel. 96 Seiten, rund 150 Farbfotos, Hardcover. Dähne-Verlag, Ettlingen, 2014. ISBN-978-3-935175-95-1. 14,80 €
Behandelte Ingo Seidel in seinen vielen Publikationen bislang die Harnischwelse, geht es dieses Mal um Panzerwelse der Gattung Corydoras. Keine Aspidoras, Brochis oder Scleromystax, sondern schlicht jene 30 Corydoras-Arten, die problemlos im Zoohandel zu erwerben sind und wohl den größten Umsatz haben. Nun gibt es eine erkleckliche Zahl dicker und dünner Bücher zum Thema, und mancher Aquarianer wird sich fragen, warum denn nun schon wieder eines erscheint. In der Dähne-Fibel- Reihe werden viele verschiedene aquatische Tiergruppen eher allgemein vorgestellt, wie es von einer Fibel wohl erwartet wird.
Ein Meer ist eine See ist ein Ozean
Wie Ärmelkanal, Rossbreiten und Ochsenbauchbucht zu ihren Namen kamen
Von Rolf-Bernhard Essig. 256 Seiten, mit 52 Illustrationen von papan, gebunden. mare Verlag, Hamburg, 2014. ISBN 9783866481893. 14,95 €
Er ist ganz schön neugierig, will den Dingen genau auf den Grund gehen. Besser gesagt, den „vielversprechenden und poetischen Namen“ großer Wasserflächen, egal ob man sie Meer, See oder Ozean nennt, sie haben ja noch so viele weitere Namen. „Bab el-Mandeb“ beispielsweise, so erzählt Rolf-Bernhard Essig, jene Meerenge, die das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verbindet. Übersetzt heißt dieser Name: „Tor der Tränen.“ Ein Name, der ihn jedes Mal wieder rührt, wie er gesteht. „Vergießen die Seeleute, die aus dem Roten Meer in den Indischen Ozean fahren, Tränen, oder ist es umgekehrt? Trennten mit Tränen in den Augen sich dort die Frauen von ihren Männern, die aufs Meer hinausfuhren?“