Daher wird der See von den Forschern auch als „asiatisches Messel“ bezeichnet. Das Forscherteam entdeckte Zähne einer neuen Gattung und -art: Der Marmorkarpfen Planktophaga minuta ist ein Vertreter der „East Asian group of Leuciscinae“. Mit einer Länge von etwa fünf Zentimetern ist er der kleinste fossile Vertreter der ostasiatischen Tiergruppe und ein Winzling im Vergleich zu den Marmorkarpfen der Gegenwart. Heute zählen sie zu den größten lebenden Karpfenfischen: Sie werden bis zu 1,5 Meter lang und bis zu 50 Kilogramm schwer. Neben P. minuta („kleiner Planktonfresser“) wurden sechs weitere Karpfenarten im Rhin-Chua-See entdeckt. Sie alle haben lebende Verwandte, die noch heute im Pearl- und Yangtse-Flusssystem Chinas heimisch sind. Das beweist, dass die Wurzeln der heutigen Süßwasserfisch- Fauna in Ostasien weit zurückreichen. Ursprünglich ist der Marmorkarpfen in größeren Flüssen und stehenden Gewässern Südchinas beheimatet. In den 1960er-Jahren wurden Marmorkarpfen in Europa, darunter auch in Deutschland, zur Bekämpfung von Wasserpflanzen eingeführt. Später erst stellten Forscher fest, dass sie diesen „Auftrag“ nicht erfüllten, da sie sich hauptsächlich von tierischem Plankton ernähren. In Europa leben ausgesetzte Marmorkarpfen in Weihern, Seen und vereinzelt in Fließgewässern. Senckenberg, Gesellschaft für Naturforschung

Literatur Böhme, M., M. Aiglstorfer, P.-O. Antoine, E. Appel, P. Havlik, G. Métais, L. T. Phu c, S. Schneider, F. Setzer, R. Tappert, D. N. Tran, D. Uhl & J. Prieto (2014): Na Duong (northern Vietnam) – an exceptional window into Eocene ecosyxtems from Southeast Asia. – Zitteliana A 53, 120 A 5. http://www.palmuc.de/bspg/images/ pdf/10_boehme.pdf