Viele meiner Reisen begannen mit einem suchenden Blick auf die Karte Südamerikas. Ich suchte nach Orten, die mit dem Flieger erreichbar, aber dennoch so abgelegen waren, dass sich wohl noch nie jemand dorthin begeben hatte, um nach Aquarienfischen zu suchen. Mitú, Hauptstadt des im Südosten Kolumbiens gelegenen Departamento del Vaupés, das an Brasilien grenzt, schien mir diese Voraussetzung zu erfüllen. Also ging es 1992 nach Kolumbien. Die Stadt ist nach einer Hokko-Huhn-Gattung benannt, deren Arten in der Region beheimatet sind. Sie wurde 1936 gegründet und ist seit 1991 Hauptstadt des Departamentos. Zwar ist Mitú nah am Río Vaupés gelegen, doch dieser Fluss fließt nach Osten, also nach Brasilien, sodass kein inländischer Schiffsverkehr möglich ist. Straßen gibt es keine, übrigens im gesamten Vaupés nicht, das immerhin eine Fläche von 54.000 Quadratkilometern umfasst, aber nur 39.000 Einwohner hat. Fast 30.000 davon – zumeist Indigene – lebten 2005 in Mitú. Autos gibt es hier nicht, weil keine großen Flugzeuge landen können. Größere Lasten werden daher mit Tieren oder mit Dreirad-Motorrädern transportiert, die riesige Reifen haben, damit sie nicht im Morast stecken bleiben. Doch der Reihe nach. In Bogotá starteten wir am Morgen in einer kleinen, rund 30 Personen fassenden Propellermaschine, deren Innenausstattung nicht nur antik, sondern auch komplett deutsch beschriftet war (die Motoren waren englisch). Uwe Werner

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 8/2015