Am Freitag wurde das Symposium nach dem Abendessen in Vertretung des verhinderten Ersten Landtagspräsidenten, Harry Kopietz, durch Max Kahrer, Vizepräsident von „Basis. Kultur. Wien“, eröffnet. Der Abend wurde unter dem Motto „Willkommen in Wien“ von Gisela Kulmer und Claudia Sallagar mit Geige und Cello musikalisch untermalt. Marco Hasselmann berichtete unter dem Titel „Warmbach Villach – unterwegs in den Kärntner Tropen“ über die in einem Thermalgewässer lebenden einheimischen und ausgesetzten tropischen Fische und Pflanzen. Den Abend beendeten Ingrid und Helmut Schubert mit einem spektakulären Makrofilm über die als lebende Fossilien geltenden Kiemenfußkrebse. Am Samstagmorgen stellte Jürgen Pfleiderer in seinem Vortrag „Faszination Meerwasseraquarium“ in beeindruckenden Bildern eine Vielfalt wirbelloser Organismen vor, die für die Pflege im Meeresaquarium geeignet sind. Anschließend referierte Kathrin Glaw unter dem Titel „Frosch, Molch & Co. – wir holen die Natur ins Klassenzimmer“ über die positiven Erfahrungen mit dem von ihr entwickelten Grundschulprogramm, mit dem Lehrer im Rahmen thematisch unterschiedlicher biologischer Projekte für Schüler und deren Eltern Exkursionen planen können, um die Fauna und Flora einheimischer Gewässer kennenzulernen. Nach kurzer Pause berichtete ich über die aquaristische Geschichte der Pflege von Diskusbuntbarschen, ihre Habitate und ihre besondere Biologie. Im Anschluss daran gab Daniel Abed-Navandi einen Überblick über Neuigkeiten im Haus des Meeres in Wien. Er schilderte vor allem die technischen Herausforderungen, die mit der Planung und Verwirklichung des im Bau befindlichen neuen großen Meerwasseraquariums für Fische aus den Kelp-Wäldern der Pazifikküsten verbunden sind, das in dem ursprünglich als Flak-Bunker errichteten Bauwerk im nächsten Jahr eröffnet werden soll. Anschließend erläuterte Svein A. Fosså die Methoden, Ziele und Struktur der internationalen Tierrechtsbewegung. Er betonte, dass Tierrechtler sich zwar als militante Tierschützer darstellen, dass sie sich jedoch weder für den traditionellen Tier- noch für den Artenschutz engagieren, sondern Tiere ähnlich wie Menschen behandeln und deshalb die Heimtierhaltung grundsätzlich abschaffen wollen. Am Anfang des Nachmittagsprogramms gab Ingo Seidel einen Überblick über die unterschiedlichen Formen der Fortpflanzungsbiologie von Harnischwelsen sowie ihre Vermehrung im Aquarium. Anschließend schilderte Walter Hödl in einem Rückblick die Entstehung und Entwicklung seines Teams sowie die von ihm erzielten Forschungsergebnisse zur Biologie von Fröschen. Zum Schluss berichteten Kristina Beck und Matthias Loretto, zwei Mitglieder dieses Teams, über ihre Felduntersuchungen der räumlichen Orientierung von Pfeilgiftfröschen in Französisch- Guayana und Peru. Danach hatten die Symposiums-Besucher die Möglichkeit, an dem von Max Kahrer geleiteten Arbeitskreis zur Guppyhochzucht oder an einer Führung durch die Aquarien- und Terrarienabteilung der Firma Megazoo in Brunn am Gebirge teilzunehmen. Die gesellige Abendveranstaltung fand über Wiens Dächern im Café „o cean’ s k y “ statt, das sich im elften Stock im Haus des Meeres befindet. Nach einem Rundgang durch das Haus hatten die Teilnehmer bei einem reichhaltigen Büfett österreichischer Speisen die Gelegenheit, in angenehmer Atmosphäre zu plaudern oder unterschiedliche Standpunkte zu diskutieren. Am Sonntag eröffnete Werner Klotz das Vortragsprogramm mit einem Überblick über die Süßwassergarnelen Taiwans und deren unterschiedliche Habitate. André Mégroz erläuterte in einer informativen Gegenüberstellung, warum Insekten sowohl als Fluch wie auch als Segen gelten. In einem zweiten Beitrag schilderte Kathrin Glaw ihre Eindrücke vom Besuch der Aquarama in Singapur, der weltweit größten Aquaristik- Messe. Im Anschluss berichtete Hans Esterbauer in seinem Vortrag „Ausgesetzte oder entwichene exotische Reptilien und Spinnentiere“ über Erlebnisse, die er in seiner Funktion als Ansprechpartner polizeilicher Dienststellen mit scheinbar oder potenziell gefährlichen Tieren hatte. Manfred Christ begründete seine Meinung, dass der Goldfisch „der klügste Fisch der Welt“ sei, mit einer Beschreibung der vielfältigen Fähigkeiten, über die dieser Fisch verfügt. Das einstimmig als interessant und niveauvoll eingestufte offizielle Vortragsprogramm beendete schließlich Fritz Kaa mit seinem Film „Highlights der Unterwasserwelt“, der die Zuschauer durch großartige und wunderschöne Aufnahmen einer Vielzahl großer und winziger Meeresfische beeindruckte. Die Exkursionen an den beiden folgenden Tagen führten nach Schönbrunn, in die Spanische Hofreitschule, in die Ausstellung im barocken Prunksaal der Nationalbibliothek, in die Hofburg und in das Weingut der Stadt Wien am Cobenzl. Wolfgang Staeck