Eigentlich kam der 16-jährige Charles nach Edinburgh, um Medizin zu studieren. Die familiären Erwar­tungen waren hoch, denn bereits sein Vater hatte in Schottlands Hauptstadt den Arztberuf erlernt, und auch sein Bruder Erasmus war damals als Me­dizinstudent dort eingeschrieben.
Aber die Pläne des Vaters gingen gründlich schief. Charles fand nicht nur die meisten Vorlesungen schrecklich langweilig, sondern er entwickelte auch eine panische Abscheu vor medizinischen Operationen. In der Zeit vor der Erfindung der Narkose ­waren chirurgische Eingriffe recht gruselig.
So wurde Darwin immer seltener in Hörsälen, dafür aber umso häufiger als Strandläufer in Leith und Portobello gesehen, Edinburghs Vororten direkt an der Nordsee. Der Weg ans Meer war nicht weit, gerade einmal 20 Gehminuten lagen zwischen der Studentenbude der Darwin-Brüder und dem nächsten Strand. So waren es zum einen die glückliche Wahl des Ortes und zum anderen Darwins ausgeprägtes Interesse an der Natur, die das „Tümpeln“ zu seinem eigentlichen Hauptfach in Schottland werden ließen.
Die Küste vor Edinburgh zeichnet sich durch eine hohe Diversität an ­marinen Lebensräumen aus. In Portobello lädt der lange Sandstrand in jeder Jahreszeit zu ausgedehnten Streifzügen ein.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2018