Nur ein Filterbakterium ist ein gutes Bakterium
Da Filterbakterien keinen direkten Kontakt zu den Aquarienfischen haben, solange sie im Filter verbleiben, ist ein negativer Einfluss auf Aquarienbewohner (d. h. eine direkte Erkrankung durch Filterbakterien) so nicht möglich. Ganz anders sieht dies im Falle derjenigen Bakterien aus, die sich im freien Aquarienwasser in teils hoher Dichte nachweisen lassen. Sie stehen im direkten Kontakt zu den Fischen und wirken unmittelbar auf die äußeren Schleimhäute, aber auch auf das gesamte Magen-Darm-System ein. Schließlich wird Aquarienwasser bei jedem Fressvorgang zwangsläufig mit aufgenommen und durch den Magen-Darm-Trakt geschleust. Fische haben im Gegensatz zum Menschen keinen Säuremagen, der dem Eindringen unerwünschter Bakterien Einhalt gebieten könnte. Sie müssen also mit den Bakterien buchstäblich (über-)leben, die sich im umgebenden Wasser befinden.
Es ist anzunehmen, dass sich nicht jedes Bakterium prinzipiell schädlich auf Aquarienfische auswirkt. Möglicherweise üben bestimmte Bakterienarten, ähnlich wie beim Menschen im Darm oder auf der Haut, wichtige Funktionen aus. Allerdings steigt mit der Bakterienzahl im Aquarienwasser die Wahrscheinlichkeit negativer Effekte. Wobei zu erwähnen ist, dass es Fische gibt, die gegenüber unspezifischen bakteriellen Infektionen außerordentlich robust zu sein scheinen. Dazu zählen meiner Erfahrung nach beispielsweise Tilapien oder Clarias-Welse.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 2/2021