Man kann zum Beispiel Bilder mit lustigem Inhalt einbauen und entsprechend kommentieren. Das ist natürlich bei Reiseberichten einfach möglich, weil es weitab von zu Hause immer auch Sachen zu erleben gibt, die hier schier unmöglich scheinen. Da kann es genügen, Straßen und Brücken zu zeigen, die ein deutscher Autofahrer zunächst als unbefahrbar erachtet, das Bett, in dem man geschlafen oder die Mahlzeit, die man – notgedrungen – gegessen hat (oder auch nicht). Hinzu kommen heikle, abenteuerliche oder kuriose Situationen, von denen es fast immer welche gibt. Hat man so etwas nicht zu bieten, müssen womöglich die Reisegefährten herhalten. (Unter Umständen bieten die sogar genügend Stoff für einen „Fischflüsterer“.) Aber auch – zugegeben, vermenschlicht dargestellte – Verhaltensweisen von Fischen kann man nutzen. Das Maulzerren der Buntbarsche zum Beispiel, die sich ja nicht küssen, sondern vor der Paarbildung testen, ob der Partner ebenbürtig ist. Ich erwähne dann gern meine ersten Ehejahre, in denen auch schon mal „die Fetzen flogen“, bis mich meine Frau zu dem liebenswerten Menschern erzogen hatte, der ich heute bin. (Ein wenig Übertreibung in die eine oder andere Richtung kann nicht schaden …) Ist die Gruppe der Zuhörer klein und kennt man sie auch noch gut, dürfen die Späße auch etwas derber ausfallen. So erwähnte ich schon ein- oder zweimal, dass mich das Ablaichverhalten der Schneckencichliden des Tanganjikasees immer wieder an meine Studentenzeit erinnert, „als wir noch diesen engen VW-Käfer hatten“. Doch zurück zur Schlagkräftigkeit. Sie beginnt mit der Reaktion auf den plötzlichen Stromausfall („Sie sehen, dass Sie nichts sehen …“) und endet mit Geistesblitzen, die man einfach plötzlich hat. Gefragt, ob ich mein Futter vitaminisiere, antwortete ich, „nein, ich vitanimisiere – Verzeihung – vitnaminisiere“ – und, als die Zuhörer zu lachen begannen: „Nein, ich füttere abwechslungsreich und verzichte auf Zusätze aus der Apotheke.“ Bei einem Vortrag bei der Bristish Cichlid Association in der Nähe von Manchester waren auch Kinder zugegen, die mit gasgefüllten Ballons spielten. Die waren zwar schon etwas schlaff, flogen aber noch, ohne die Decke des Saals zu erreichen. Prompt schwebte einer vor die Leinwand, auf die ich gerade Bilder einer Brasilienreise projizierte. Ich kommentierte: “And if you are lucky, you might be able to see a beautiful blue baloon flying in front of a giant rainbow above the Erepecuru …” Die Zuschauer fanden es toll. (Und wenn man Glück hat, bekommt man vielleicht sogar einen hübschen blauen Ballon vor einem riesigen Regenbogen über dem Erepecuru zu Gesicht …) . Uwe Werner