Zurzeit findet der Europäische Stör wohl nur noch Laichgebiete in der französischen Gironde und eventuell in Georgien; ausschließlich von dort wandern noch Tiere nach einigen Jahren, die sie im Süßwasser verbringen, in die Meere, wo sie nach neun bis 13 (Männchen) und elf bis 18 Jahren (Weibchen) geschlechtsreif werden. Dann ziehen sie nicht nur zum Laichen zurück in ihre Flüsse, sondern sie suchen anschließend auch wieder das Meer auf.
Die Wahl des Störs zum Fisch des Jahres soll darauf aufmerksam machen, dass der Verbau unserer Fließgewässer die Wiederansiedelung zahlreicher gefährdeter Fischarten unmöglich macht. Die mit 250 Millionen Jahren stammesgeschichtlich uralten Knorpelfische werden seit einigen Jahren mithilfe des Bundesamts für Naturschutz wieder angesiedelt, der Europäische Stör im Nordsee-, der Atlantische im Ostseegebiet. Die vor 20 Jahren am Senckenberg-Institut in Frankfurt gegründete Gesellschaft zur Rettung des Störs e. V. (www.sturgeon. de) koordiniert die Projekte. Bleibt zu hoffen, dass die Bestände dieser urtümlichen, mit ihren fünf Knochenplatten- Reihen und der asymmetrischen Schwanzflosse so auffälligen Tiere gesichert werden können! Dietrich Rössel