Die Schwerpunkte lagen dieses Mal bei den so sehr begehrten schwarzweißen „Wurmlinien-Hypancistrus“ und ihrem Lebensraum, dem Rio Xingu. Dieser Fluss ist durch diverse Staudammprojekte stark bedroht, und über die Zukunft der dort heimischen Fischarten kann nur spekuliert werden. Zu diesen Themen waren die Wissenschaftler Mark Sabaj Pérez und Leandro Melo de Sousa die wichtigsten Referenten an diesem Wochenende. Sie berichteten über die Biodiversität im Rio Xingu, die sie auf eigenen Forschungsreisen kennenlernen durften. Sie erzählten dem Publikum aber auch, warum sich gerade dieses Gebiet zum Bau von Staudämmen so sehr anbietet. Besonders interessant war es zu erfahren, wie schwer es ist, einen wissenschaftlichen Namen zu vergeben. Leider ist es nicht immer so einfach wie bei H. zebra, der sich deutlich von den anderen schwarzweiß gezeichneten Hypancistren abgrenzt. Es wurde gleich verkündet, dass zurzeit mindestens eine weitere Hypancistrus- Art aus dem Rio Xingu beschrieben wird. Ergänzt wurde das Vortragsprogramm unter anderem mit Nachzuchtberichten zu Acanthicus adonis (Albino), Oligancistrus sp. (L 20), Pseudacanthicus sp. (L 25) und Ancistrini sp. (L 82).

Anlässlich der Veranstaltung wechselten diverse Harnischwelse ihre Halter, und manches Badezimmer glich einer peruanischen Exportstation. Natürlich unterhielt man sich an der Bar auch wieder bis zum Frühstück ausgiebig über Loricariiden, deren Haltung, Nachzucht und alle möglichen weiteren Themen rund um die L-Welse. Solche Gespräche und Diskussionen runden jede Veranstaltung ab und sind für viele Teilnehmer das berühmte i-Tüpfelchen. Wer sich für Harnischwelse interessiert und an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte, hat eindeutig etwas verpasst. Aber zum Glück gibt es im nächsten Jahr – 2015 – ja wieder die Gelegenheit, ein neues, einmaliges Vortragsprogramm der dann vierten Internationalen L-Wels-Tage zu erleben! Markus Kaluza