Tintenfische und Muscheln, Seeigel und Korallen, eine Artenvielfalt und Schönheit aus dem Reich der Dunkelheit, dass es einem die Sprache verschlägt. „97 Prozent des Wassers unserer Erde ist Meer ... ein einziger Eimer scheinbar reinen Meerwassers ... enthält viele Millionen Mikroben und kann so viele Tierstämme enthalten wie sämtliche terrestrische Systeme zusammen ...“ Susan Middleton ist Wissenschaftlerin, Autorin und Forscherin, hat sich nicht nur speziell diesen Lebewesen gewidmet, hat nicht nur sieben Jahre auf verschiedenen Expeditionen quer über den Pazifik nach den einzigartigen Stars für dieses Buch gesucht, sondern sie stellt alles in einen Gesamtkontext, hinterfragt, macht deutlich, dass auch das Meer „unsicheren Zeiten entgegenblickt. Die Erde erwärmt sich, der Meeresspiegel steigt, das Klima verändert sich, die Ozeane versauern, bestimmte Arten und ganze Ökosysteme verschwinden schneller als je zuvor ...“. Dem entgegenzuwirken, so heißt es im Vorwort, klappe nur mit „Wissen“, wie „niemals zuvor“ haben wir die Chance, „marine Systeme zu schützen und den gezeigten Lebewesen eine sichere Zukunft zu ermöglichen“. Alle Lebewesen wurden für die Fotografien aus ihrem Lebensumfeld herausgenommen, vor einem weißen, meist aber schwarzen Hintergrund fotografiert. Dies lässt ihre Einzigartigkeit in Form, Farbe und Gestalt umso deutlicher hervortreten, schärft noch intensiver das Betrachterauge für Besonderheiten, verspielte Eigenheiten und ausgefallene Strukturen oder einfach nur die Schönheit der gesamten Erscheinung. Die präsentierten Arten leben hauptsächlich in amerikanischen Gewässern, daher gibt es oftmals keine deutschen Namen. Ausführlich aber werden alle Spezies zum Schluss des Buchs beschrieben und vorgestellt. Ein Bildband, sicher nicht ganz preiswert, aber dafür neben dem „tierischen“ Inhalt gleichzeitig auch ein hinreißend ästhetisches Fotobuch von höchster Qualität. Barbara Wegmann