margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxVon Hermann Hirsch und Karsten Mosebach. 168 Seiten, sehr viele Bildbeispiele, Hardcover. Fotoforum Verlag, Münster, 2017. ISBN 978-3-945565-06-3. 29,90 €

Hermann Hirsch und Karsten Mosebach vermitteln in ihrem Buch anhand vieler Bildbeispiele ihre strukturierte und kreative Arbeits- und Vorgehensweise bei der Tier- und Naturfotografie. Dass Spitzenbilder nicht das Ergebnis von Zufall und Glück sind, sondern das Resultat von Recherche, Ausdauer und entsprechenden Kenntnissen, wird in dem ansprechend gestalteten Werk ausführlich und überzeugend belegt.
In vielen Kapiteln – beispielsweise „Heimliche Orchideen“, „Rothirsche im Tierpark“ oder „Motivvielfalt auf Texel“ – erläutern die Autoren ihre Arbeitsweise gewissermaßen im Dialog. Sie beschreiben – für den ­Leser gut nachvollziehbar – den gesamten Prozess des Fotografierens an Ort und Stelle. Die Überlegungen zu weiteren, neuen Bildideen mit Angaben zu Brennweite, Blende, Belichtungszeit und Iso-Wert geben dem Leser wertvolle und vor allem verständliche Informationen, sodass er seine eigenen Fotografien verbessern kann.
In weiteren Kapiteln erläutert jeweils einer der beiden Verfasser das Entstehen guter Bilder. So berichtet Karsten Mosebach etwa über seine Fotografie von „Tautropfen im Spinnennetz“. Aus einer schwierigen Annäherung an ein chaotisches Makromotiv, wie Mosebach es schildert, wird schließlich ein von der Umgebung los­gelöstes „Bild aus Licht und Wasser“.
Hermann Hirsch beschreibt unter anderem einen Foto-Tag „in luftiger Höhe“ und erklärt in dem Kapitel „Beim Schwarzspecht“ ausführlich seine Überlegungen zu Bildausschnitt und Komposition.
Die Beispiele in diesem Fotobuch sind allerdings nicht als „Gebrauchsanweisung“ gedacht. Vielmehr sollen sie dem Leser als Inspiration für eigene Projekte dienen, schreiben die Autoren in der Einleitung ihres Buchs.
Der Leser begleitet die beiden Fotografen durch insgesamt 22 Kapitel bei der ­fotografischen Umsetzung ihrer vielfältigen Projekte von der ersten Idee bis zum perfekten Bild. Die ebenfalls präsentierten nicht perfekten Aufnahmen vermitteln dabei höchst anschaulich weitere wertvolle Tipps, Gedankengänge und Anregungen auf dem Weg zum „Top-Bild“.
Naturfotografische Anfänger sollten jedoch ein paar Grundkenntnisse der Fotografie mitbringen. Dann bietet ihnen dieses Buch eine sehr gute Möglichkeit, die eigenen Bilder mithilfe der dargestellten professionellen Umsetzung zu ver­bessern.
Hermann Hirsch und Karsten Mosebach vermitteln in ihren Ausführungen auf dem „Weg zum perfekten Naturfoto“ auch ihre starke und enge Bindung zur Natur, für deren Schutz sie sich ­aktiv einsetzen.
Das Buch ist hochwertig verarbeitet und hinterlässt mit seinem roten Textilrücken einen edlen Eindruck. Die Druckqualität der Bilder ist ebenfalls sehr gut und gibt keinerlei Anlass zur ­Kritik. Der Preis von 29,90 € scheint mir für dieses Werk durchaus angemessen – alles in allem ein sowohl für Anfänger als auch für bereits versiertere Fotografen eine wirklich empfehlenswerte Publikation!


Ottfried Schreiter