margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxVon John Kilaka. 32 Seiten, durchgehend farbig illustriert, gebunden. Für Kinder von fünf bis sieben Jahren. Baobab Books, Basel, 2017. ISBN 978-3-905804-79-9. 16, 50 €

„Baobab“ ist ein ganz besonderer Verlag und jedes neue Buch eine kleine Kostbarkeit. Benannt ist er nach dem Affenbrotbaum. „In seinem Schatten erzählen sich Menschen Geschichten und überliefern seit Jahrhunderten Legenden an die nächste Generation.“
Gleichzeitig ist „Baobab Books“ jene Organisation, die die kulturelle „Vielfalt in der Kinder- und Jugendliteratur“ fördern möchte.
So kennzeichnen außergewöhnliche Aufmachung, besondere Farbenpracht, ungewöhnliche und tiefer gehende Geschichten, liebevolle Illustrationen und eine sehr kindgerechte Gestaltung, an der aber Erwach­sene ebenfalls viel Freude haben, die Bücher. Und das trifft auch auf „Frische Fische“ zu.
Sokwe ist ein Schimpanse, der fischen geht, und mit allem, was er heute gefischt hat, will er auf dem Markt „ein hübsches Sümmchen verdienen“. Als er mit seinem Boot zurückrudert, hört er die Musik aus dem Dorf, und mit den anderen Tieren des Dorfes geht er zum Tanz. Sein Freund Hund läuft neben ihm, das Wasser läuft ihm im Maul zusammen, seine Stimme wird „zuckersüß“: „Welch schöner Fang!“ Klare Sache: Er hat die Fische im Blick …
Am nächsten Tag soll es also zum Markt gehen. Sokwe und viele andere aus dem Dorf packen Waren auf ­einen Lastwagen, Hund „hockt dicht hinter dem Fischkorb“. Ob Hund sein Ziel erreicht? Es wird – versprochen! – turbulent, der Löwe verletzt sich, muss von Dr. Frosch behandelt werden, Reifen platzen, die „neu geflickten Zähne von Frau Flusspferd“ nehmen Schaden, ein Torpfosten zerbricht. Und: Alle Fische sind weg. Was nun?
Was für eine wunderbare Geschichte, die von Freundschaft und Miteinander, von Vertrauen und gegenseitiger Hilfe handelt, auch von der Macht der ­Gemeinschaft und letztlich davon, dass materieller Gewinn eben nicht alles ist im Leben.
John Kilaka wurde 1966 in Tansania geboren und malte, wie es heißt, schon als Kind im Sand und später zur Freude seiner Mitschüler auf allen Schultafeln. Bunt sind sie, seine tierischen Darsteller, herrlich bunt und in afrikanischer Manier. So viel erzählen die Bilder, ganz viel afrikanische Atmosphäre vermitteln sie, sodass das Vorlesen ebenso attraktiv wird wie das Betrachten der Bilder. Ein wunderschönes Bilderbuch!

Barbara Wegmann