margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxRedigiert von Frank Schäfer. Aqualog animalbook GmbH, Rodgau, zwei Ausgaben pro Jahr. Jeweils 148 Seiten, rund 300 Abbildungen, Softcover. ISBN 978-3-939759-29-4, -30-0 und -32-4. 14,90 €. Abonnenten erhalten zusätzlich einen Tischkalender und ein Poster.

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich beim „Aqualog News-Bookazine“ um eine Mischung aus Buch und Zeitschrift. Zur Rezension lagen mir die Ausgaben eins bis drei vor. Schon beim ersten Blättern fielen mir die zahlreichen, durchweg sehr guten Fotos und Zeichnungen auf. Somit bleibt der Chefredakteur – Frank Schäfer – dem Stil der klassischen Aqualog-Bildbände treu.
Das Aqualog News Bookazine hat aber mehr zu bieten. Die mir vorliegenden Ausgaben enthalten eine gelungene Mischung aquaristischer und terraristischer Artikel. Angelehnt an die behandelten Themen sowie in den Rubriken „Kurioses“ und „Aus aller Welt“ vermitteln eingestreute Texte dem Leser interessante (Zusatz-)Informationen.
Frank Schäfer erläuterte mir das Konzept der Reihe. Es geht darum, „möglichst viel Raum für das jeweilige Thema zur Verfügung zu stellen. Die Artikel sind so geplant, dass sie von allgemeinem Interesse sind, unabhängig von der jeweiligen Hobby-Spezialausrichtung des Lesers. Also: Ein Buntbarschfan soll auch beim Lesen des Terraristik- oder des Seewasser-Artikels etwas Interessantes für sich finden“.
Weiter: „Feste Sparten gibt es kaum, mit einer ­Ausnahme: In jedem Bookazine soll eine Fischgruppe in alter Aqualog-Manier so vollständig wie möglich in Bildern dargestellt werden. In Band 1 sind das
die Pelvicachromis-Arten, in Band 2 die Panzerwelse der Corydoras-fowleri-Gruppe, in Band 3 die Schlangenkopffische, in Band 4 die Ziersalmler. Ausgabe 5 (inzwischen erschienen) dreht sich um die Piranhas.“
Und schließlich: „Eine zweite feste Sparte ist das Thema ‚Biotop-Aquarium‘, das zumindest noch eine Weile in jedem Band behandelt wird. Die das Hobby insgesamt bedrohende po­litische Situation wird uns wohl leider auch noch eine Weile beschäftigen. Ansonsten streben wir an, möglichst breit aufgestellt zu sein, also für Pflanzen, Süßwasser, Seewasser, Terraristik und ‚Unterwegs‘ möglichst in jedem Band etwas zu bringen.“
Meines Erachtens ist dieses Konzept sehr gut ­umgesetzt. Besonders viel Freude hatte ich beim Lesen des Artikels (Teil 1 & 2) über Biotop-Aquarien von Heiko Blessin. In der ersten Ausgabe schrieb er Grundsätz­liches zum Thema, im speziellen Teil stellte er ein solches Aquarium für den Roten Neonsalmler vor. In der zweiten Ausgabe folgten die Begleitfische von Paracheir­odon axelrodi in Wort und Bild. Wäre ich nicht schon ein begeisterter Aquarianer, hätte dieser Artikel sicher das Potenzial gehabt, mich dazu zu machen!
Der Beitrag über Königs-, Smaragd- und Purpurprachtbuntbarsche hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Nicht minder interessant sind die Artikel „Nachzuchten im Meerwasser­aquarium?! – Beobachtungen auf der Interzoo 2016“, „Tierhandel mit Wildfängen ist Artenschutz“ und „Invasive Arten: Verboten!“
Neben einem Besuch bei den Gavialen und Schildkröten im Prager Zoo gibt es in Ausgabe 1 einen Überblick aktueller Fisch-Neuimporte. Ausgabe 2 enthält neben dem erwähnten Ar­tikel zu den Neon-Begleit­fischen weitere lesenswerte Beiträge: „Von Bitterlingen, Muscheln, Karpfen und Koi“ [sic] ist ein sehr schöner Aufsatz über die Biologie und Kulturgeschichte der genannten Arten, illustriert mit sehr guten Fotos und Zeichnungen. Aspekte des Natur- und Artenschutzes werden im Zusammenhang erläutert. Hinzu kommen die beiden Aufsätze „Die Panzerwelse der C.-fowleri-Gruppe“ und „Zwerg­bärb­linge – Juwelen für das Nano-Becken“.
In Ausgabe 3 haben mich „Auf Tauchstation bei Koi [sic] in Japan“, „Schlangenkopffische“ (das Titelthema), „Biotopaqua­rien Thailand“ sowie „Schmetterlings-Agamen“ besonders angesprochen.
Zusammenfassend kann ich Frank Schäfer und seinem Redaktionsteam nur ein großes Lob aussprechen! Mein Fazit zu der ­Reihe: Eine gute Mischung verschiedener Themen, viele interessante Fakten und Informationen, sehr gute Abbildungen.
Mein einziger Kritikpunkt betrifft den verhältnismäßig ­geringen Umfang der terraristischen im Vergleich zu den aquaristischen Beiträgen. Aqualog News Bookazine stellt zweifellos eine Bereicherung der deutschsprachigen Vivaristik-Literatur dar.
Alexander Kästner