margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxMagdalena, Carlos: (2018): Der Pflanzenmessias. Abenteuerliche Reisen zu den seltensten Arten der Welt. – Malik (bei Piper), München, 288 Seiten, 24 Zeichnungen, 29 Fotos, Hardcover mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-89029-503-9; 22 €

Carlos Magdalena beschäftigte sich schon als Kind mit Tieren und Pflanzen, seine Eltern unterstützten ihn dabei. Nach der Schule und verschiedenen Beschäftigungen in Spanien ging er nach London und absolvierte eine Lehre in den Royal Botanic Gardens in Kew. Dort arbeitet er heute als ausgebildeter Gärtner.
Der Café-Marron-Baum (Ramosmania rodriguesi), sein erster Favorit, ist in dessen Heimat Rodrigues – eine kleine Insel bei Mauritius im Indischen Ozean – vom Aussterben bedroht. Magdalena brachte die Art nach England, wo er sie vermehrte, und ermöglichte so, dass zahlreiche Exemplare zum Anpflanzen zurück nach Rodrigues gingen. Eine Wiederansiedlung auf Rodrigues (über Samen der Samenbank aus den Kew Gardens) gelang ihm auch mit der sehr seltenen Lobelia vagans.
Magdalenas Lieblinge sind die Seerosen. In den Kew Gardens brachte er mit viel Geduld die Art Nymphaea thermarum zum Keimen und nach langwierigen Versuchen auch zum Wachsen. Nach seinem Erfolg mit dieser kleinen Seerose beschrieb er seine Methode wie ein Pasta-Rezept in „Carlos‘ Kochbuch – Rezept für Nymphaea thermarum“.
Der Seerosen wegen reiste Magdalena auch nach Australien. Gemeinsam mit australischen Wissenschaftlern besuchte er die Habitate verschiedener seltener Arten und sammelte Samen, um sie an seiner Wirkungsstätte auszusäen, zum Blühen zu bringen und das Saatgut in der dortigen Samenbank sicher zu verwahren.
Im letzten Kapitel seines Buchs appelliert Carlos Magdalena an seine Leser, ihre Umwelt doch mit offenen Augen zu betrachten und dabei mitzuhelfen, selten gewordene Pflanzenarten zu schützen und zu erhalten.
Von der ersten bis zur letzten Seite ist der „Pflanzenmessias“ spannend und anschaulich geschrieben. Das Engagement des Verfassers für bedrohte Pflanzen ist förmlich zu spüren. Ich habe bei der Lektüre viele für mich neue Arten kennengelernt und erfahren, wie rar und gefährdet manche von ihnen sind. Dem Buch wünsche ich viele Leser und dem Autor, dass er weiter so viel Erfolg mit seinen Lieblingen hat.
Elfriede Ehlers