margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxBrammah, Martin (2015): The Betta Bible: The Art and Science of keeping Bettas. – CreateSpace Independent Publishing Platform, 318 S.; ISBN 978-1508888468; 42,80 € (Print); 9,99 € (E-Book)

Lohnt es sich, ein aquaristisches Fachbuch sowohl in digitaler als auch in klassischer, gedruckter Form herauszubringen? Im vorliegenden Fall wurde es gewagt. Die Rezension bezieht sich nur auf die digitale Version, weshalb die Anmerkungen zur Gestaltung nicht auf die Druckversion übertragen werden können.
Dr. Martin Brammah, ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der Zucht von Betta splendens, hat sich die Mühe gemacht, seine Erfahrungen in ein Buch zu bringen, das den eingängigen Namen „The Betta Bible“ trägt. Mutig in Zeiten, in denen aufgrund des finanziellen Risikos durch geändertes Konsumverhalten („online ist ja gratis“) deutlich weniger neue Fachliteratur erscheint.
Und geglückt: Ganz so, wie man es sich von einem guten Aquarienbuch wünscht, sind eine Menge Informationen zusammengetragen worden, aus denen wirklich jeder Interessierte etwas für sich mitnehmen kann. Der Schreibstil ist locker, ohne es dabei zu übertreiben, zudem kurzweilig, ohne jemals in die Belanglosigkeit abzudriften – ich empfinde ihn als gelungen.
Die Bilder sind grundsätzlich gut. Pflege und Zucht finden ihren gebührenden Platz, und dem Autor ist ebenfalls anzurechnen, dass er schön vermittelt, welche Vorteile eine nicht zu beengte Haltung hat. Hintergründe zu Färbung und Flossenformen, Ursprünge der Zuchtformen und Vererbung werden ebenfalls behandelt. Damit macht der Autor klar: Kampffische sind ein Teil der aquaristischen Kultur.
Was gibt es auf hohem Niveau zu bemängeln? Die Ausführungen zur Taxonomie (am Beispiel des Menschen) und die rein nominale Auflistung anderer Betta-Arten wären nicht zwingend nötig gewesen. Das Cover des E-Books liegt gestalterisch unter dem, was es inhaltlich zu bieten hat. Manche Textpassagen wären grafisch durch das Einfügen des ein oder anderen zusätzlichen Bildes aufzulockern gewesen. Aber das ist persönliches Empfinden, und wer wesentlich mehr Bild zum Betta will, wird ja reichlich verwöhnt mit vielen Aufnahmen in weiteren Medien. Die Unterzeile des Buchtitels hätte aber sicher anders lauten können, denn Kampf­fischhaltung ist ganz sicher keine Wissenschaft. Allerdings ist das eigentlich wenig relevant. Dieses englischsprachige Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert, um einen wirklich fundierten Einstieg in die Thematik zu bekommen. Darum stellen wir es hier auch vor, obwohl es bereits 2015 erschienen ist.
Sebastian Wolf