margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxSchäfer, Frank (2020): Alle LDA-Nummern – Bookazine Nr. 9. – Aqualog animalbook, Rodgau, 192 S., Softcover; ISBN 978-3-939759; ca. 14,90 € (D), 15,40 € (A)

Zum Jubiläum des Aqualog-Verlages (25 Jahre) dürfen sich Welsfans freuen: Das aktuelle Bookazine setzt den absoluten Schwerpunkt auf die mit dem bekannten Codesystem versehenen Harnischwelse. Frank Schäfer erzählt zunächst aus persönlicher Sicht, wie die Loricariiden den Verlag geprägt haben – es begann 1995 mit der Vorstellung aller bis dahin bekannten Nummern im ersten Aqualog-Buch, viele dürften sich daran erinnern. Das Buch war aus meiner Sicht auch ein Ausgleich für die Tatsache, dass die Tiere für mich als 13-Jährigen fast unerreichbar (teuer) waren. Ein echtes Schnäppchen gelang mir damals immerhin – in der Aquaristikabteilung einer Baumarktkette ließ ich mir einen Hypancistrus zebra eintüten, der 30 DM kosten sollte, allerdings vergaß der Angestellte, auf dem Beutel die Null hinter der Drei zu notieren. Seither hatte ich jedenfalls keinen vergleichbar lu­krativen Baumarktbesuch mehr …
Zu den L-Nummern kamen ab 1992 die LDA-Nummern des Bornheimer Schmettkamp-Verlages, die (was gewissen Vorlieben eines ehemaligen Münchener Importeurs geschuldet war) „sich zunächst aus von der DATZ abgelehnten Manuskripten rekrutierten, dann aber ebenfalls zum Selbstläufer wurden“ (Zitat Schäfer). Da der Bedarf in der Aquaristik-Gemeinde so groß war, kam es zur Publikation des oben genannten Klassikers, der Rest ist Geschichte.
Die Katalogisierung der L- sowie der LDA-Nummern bei Aqualog hat eine wichtige Rolle gespielt, denn seien wir ehrlich – bei der Fülle an monatsweisen Vorstellungen, über mehrere Jahrzehnte hinweg, geht dann doch etwas der Überblick verloren. Dem Wunsch nach Letzterem kommt Frank Schäfer zusammen mit Erwin Schraml im neuen Bookazine nun hinsichtlich der über die Jahre publizierten LDA-Nummern entgegen – und gibt auf annährend 150 (!) Seiten eine vollständige Übersicht.
Für Aquarianer, die das Bookazine bisher nicht kennen, sei erwähnt – das Ganze ist mehr als opulent bebildert. Die Vorstellung der einzelnen Arten (jeweils inklusive mehrerer Abbildungen) beinhaltet Angaben zu Synonymen (also auch Doppelvorstellungen in Das Aquarium und DATZ), der Herkunft, bekannten Maximallängen, ähnlichen Arten, mit denen Verwechslungen geschehen können, sowie Informationen zu Haltung und Vermehrung. Am Anfang werden alle LDA-Nummern außerdem noch in Form von Farbtafeln direkt beieinander präsentiert, was äußerst übersichtlich ist. Eine runde Sache, gespickt mit Hintergründigem (z. B. der absurden Situation um die einstmals häufig gehaltene, putzige Art Parotocinclus jumbo, LDA 25) und faszinierenden Raritäten, über die kaum etwas bekannt ist (etwa LDA 120, eine wunderschöne, unbeschriebene Loricaria-Art).
Im Terraristikteil wird eine hierzulande wenige bekannte, schöne Gelenkschildkröte (Kinixys spekii) vorgestellt, und abschließend kommt ein Beitrag über Muschelblumen. Tolle Gehirnnahrung für trübe Tage und natürlich ein Muss für alle Wels-Närrischen!
Sebastian Wolf