margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxGlandt, Dieter & Benny Trapp (2022): Die Amphibien und Reptilien Europas. Beobachten und Bestimmen – Quelle & Meyer, Wiebelsheim, 533 S.; ISBN 978-0-3-494-01854-6; 29,95 € (Hardcover)

Im vorliegenden Werk steht der praktische Anspruch im Vordergrund, es ist kein komplettes taxonomisches Werk, das alle bekannten bzw. gültigen Arten Europas (von Skandinavien bis zu den Kanaren, von Spanien bis Georgien) ausführlich beschreibt. Im Vorwort wird erwähnt, dass ein solches „Lexikon“ noch dieses Jahr als Ergänzung erscheint. Das macht bereits Vorfreude, wenn das angekündigte Bestimmungsbuch annähernd so gelingt wie dieses Praxisbuch für zu Hause und unterwegs. Verschiedene Zielgruppen – interessierte Laien, Studenten, Behörden oder Fotografen – dürften einen Nutzen aus dem umfangreichen, aber handlichen Werk ziehen.
Nach einer sehenswerten Vorstellung von Lebensräumen werden Feldmethoden für Amphibien und Reptilien getrennt abgehandelt. Schön ist, dass hier nicht am Umfang gespart wurde – wer es noch ausführlicher braucht, wird die Spezialliteratur bemühen. Dem Methodik-Abschnitt schließt sich die Bestimmung an. Dabei folgt man bei den Reptilien der klassischen Vorgehensweise mittels dichotomer Schlüs­sel. Die Amphibien werden zusätzlich und sinnigerweise noch getrennt nach Entwicklungsstadium (Eier/Gelege, Larven und fertig entwickelte Exemplare) vorgestellt. Auch Laien sollten hier gut vorankommen bei der Zuordnung. Ein Schmankerl sind die abschließenden Kurzkapitel: Hier werden abweichend gefärbte Exemplare präsentiert, es gibt Anleitungen, wie Feld­beo­bach­tungen notiert und bearbeitet werden – und über QR-Codes am Buch­ende gelangt man zu Tonaufnahmen einiger Frösche, Kröten und Unken.
Ästhetisch herausragend ist das Werk von der ersten bis zur letzten Seite, dafür sorgen die exzellenten Bilder von Benny Trapp. Ein tolles Buch zum Immer-wieder-Schmökern und Mitnehmen. Und sei es nur, um beim Sonntagsspaziergang am Tümpel endlich einmal herauszufinden, welchen Amphibien-Laich man vor sich hat.
Sebastian Wolf