margin-right: 20px; margin-bottom: 10pxMelzer, Roland R., Brenzinger, Bastian, Lehmann, Tobias, Makovec, Thimoir, Mavrič, Borut, Meyer, Roland, Staggl, Manuel A. & Heß, Martin (2022): Marine Microworlds. Excursions to the Bottom of the Adriatic Sea. – Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, 320 S SBN: 978-3-89937-273-1; 68,00 € 

Wer verstehen will, wie übermäßige menschliche Eingriffe marine Lebensgemeinschaften beeinträchtigen oder gar an den Rand des Verschwindens bringen, muss nicht unbedingt um die halbe Welt fliegen – es reicht ein Blick ins Mittelmeer. Die Autoren des Buches, ein Team aus Meeresbiologen und Unterwasserfotografen, haben diesen Ansatz gewählt. Und sie verdeutlichen mit ihrem Werk, dass bei aller Zerstörung auch Hoffnung besteht. Speziell dort, wo man das Meer Meer sein lässt und schädliche Handlungen gleich welcher Art untersagt oder zumindest weitgehend einschränkt. Dann schaffen es Biozönosen auch, sich zu erholen, wovon man sich in dem bildlastig ausgestatteten Werk überzeugen kann. Die Fotos entstanden etwa im Meeresschutzgebiet des Brijuni-Nationalparks, der laut Autoren seit Jahrzehnten streng geschützt wird. 
Der einleitende Teil ist sehr kurz ausgefallen, neben ein paar einordnenden Gedanken zum Zustand der Adria und einer knappen Übersicht über benthische Lebensgemeinschaften folgt die ausführliche Vorstellung der Bewohner, angefangen bei den Algen und dem Plankton über wirbellose Gruppen hin zu den Knochenfischen, Haien und Rochen, insgesamt über 200 Arten. Die Texte sind eher komprimiert und bieten ausgewählte Fakten zu den jeweiligen Organismen, den meisten Raum nehmen die (insgesamt an die 400) Bilder ein. Im Grunde ist das Werk lesenswert für alle Natur­interessierten, auch für diejenigen, die nicht tief in der Materie stecken. Damit hoffentlich die Botschaft hängen bleibt: Noch ist es nicht zu spät!
Sebastian Wolf