Dumm nur, dass die Kettensäge sich eines Tages selbstständig macht und ausgerechnet Mrs. Durand-Deacon in Sekundenschnelle von Bord fegt. Die überlebende, aber etwas pikierte Dame, die von Haien aus Holz nur wenig hält, sieht ihre Chance und Stunde gekommen: Entweder, so erpresst sie Al, kriege er eine Schadensersatzklage an den Hals, oder er erweise ihr eine kleine Gefälligkeit. Schon seit geraumer Zeit möchte sie ihren Gatten Gerald nur zu gern als Opfer eines zur Nahrungsaufnahme bereiten Hais sehen.
Al, der bereits eine kurios kriminelle Karriere hinter sich hat, steht mit dem Rücken zur Wand. Ihm ist klar: „Es war der alte Al, der gebraucht wurde, wenn der neue Al überleben wollte.“ Zu alledem taucht bei ihm auch noch seine aus dem ­Gefängnis geflohene Exfrau Audrey auf und unter, die ihm auf die Nerven geht, „wie ein Juckreiz, der einem keine Ruhe lässt“. „Was zum Henker sollte ich jetzt machen?“
Fischliebhaber halten zusammen, so auch Al und In­spector Adam Rump, dessen rührende Koi-Liebe einem geradezu an Herz und Gemüt geht. Die beiden Männer sind sich einig: „Wissen Sie, das weibliche Geschlecht neigt dazu, Fische als Konkurrenz zu betrachten, und bei manchen von ihnen ist diese Neigung besonders ausgeprägt.“ Um die natürliche Ordnung so mancher Dinge wiederherzustellen, bedient sich Al schließlich eines Kodex’ unter Fischliebhabern: „Das Gesetz des Teiches oder so, eine Flosse wäscht die an­dere …“
Flotte Sprüche, schlagfertige Akteure und alles ­garniert mit einem kräfti­-
gen Schuss Situationskomik, was braucht man für herr­liche Lesestunden mehr? ­Fische, so weiß nicht nur
der Romanheld, haben eine „therapeutische Wirkung“ – und nicht nur das: Hier verleihen sie einem Roman beschwingte Leichtigkeit und sehr vergnüglichen Unterhaltungscharakter. Da hängt man doch gern am Haken! Von Barbara Wegmann