In „Wunderwelt unter Wasser“ stellte er die schuppigen Bewohner des grünen Universums vor und vermittelte mit prachtvollen Bildern Eindrücke und interessante Informationen über die autochthone Fischfauna. In „Das grüne Universum“ stellt Frei die Lebensräume im Vordergrund. Dabei unterstützen ihn die Texte von Franz Brümmer, Professor für Biologie. Beide teilen zudem eine Leidenschaft, denn Brümmer ist neben seiner Tätigkeit an der Stuttgarter Universität Vorsitzender des Verbands deutscher Sporttaucher.

Im ersten Kapitel beschreiben die Autoren einen eindrucksvollen Tauchgang in einem Baggersee. Beginnend im Grüngürtel am Ufer, wo mitten im Gewimmel der Wasserpflanzen ein Hecht auf der Lauer liegt, geht es tief hinab in den Bauch des Sees, bis zu seinem kiesigen Grund. Nach diesem stimmungsvollen Einstieg widmet sich das Buch auf einigen Seiten dem Wasser selbst und stellt diesen alltäglichen und doch so interessanten Stoff noch einmal genauer vor. Das folgende Kapitel beschäftigt sich vornehmlich mit den unterschiedlichen Gewässertypen. Wir lernen die ruhigen Still- und die umtriebigen Fließgewässer kennen, das geheimnisvolle Grün eines algenreichen Baggersees und die glasartige Klarheit eines eiskalten Gebirgsbachs. Danach haben auch die Bewohner des grünen Universums wieder ihren Auftritt. Die Autoren beschreiben die Organismen eines Sees und ihre Anpassungen an die verschiedenen Zonen im Wasser. Besonders eindrucksvoll ist eine Fotografie aus dem Alatsee bei Füssen, auf dem ein Taucher in einer rosafarbenen Wolke vor grünem Hintergrund schwebt. Die Wolke besteht aus Schwefelbakterien, die in sehr seltenen Fällen eine Schicht bilden können, die sich quer durch einen ganzen See erstrecken kann.

Auch die Bewohner der Fließgewässer werden noch einmal vorgestellt, ebenso die Einteilung von Bächen und Flüssen anhand ihres Fischbestands. Sie beginnt in der Forellenregion, wo das Wasser ganz frisch und kalt ist, und endet in der Flunderregion des Brackwassers, wo das Meer allmählich seinen Anfang nimmt. Den Abschluss dieses Kapitels bildet ein Abschnitt über Neozoen, eingeschleppte Arten aus anderen Ländern, und ihre möglichen Auswirkungen auf die einheimischen Gewässer. Im letzten Kapitel zeigen die Bilder noch einmal eindrucksvoll, was eine Unterwasserkamera in den verschiedenen Lebensräumen einfangen kann. Kunstvolle Nahaufnahmen von prachtvollen Schuppenkleidern sowie Aufnahmen von Fischen mit besonderen Farbvariationen bilden einen stimmungsvollen Ausklang der Reise durch das grüne Universum. Frei & Brümmer haben einen wunderschönen Bildband geschaffen, ihre Liebe zur Natur ist auf jeder Seite zu spüren. Die Bilder sind absolut gelungen und bieten Einblicke in die Unterwasserwelt unserer Heimat, die man sonst nicht so einfach bekommt. Auch die Begleittexte sind von hohem Niveau und bieten dem Leser solide Informationen.

Das Buch ist angehenden Hobbyfotografen zu empfehlen, die sehen wollen, was man aus einer Kamera und einem auf den ersten Blick unspektakulären Baggersee herausholen kann. Aber auch Naturfreunde, die Impressionen aus Lebensräumen direkt vor ihrer Haustür genießen wollen, sind mit „Das grüne Universum“ bestens bedient. Von Jannis Ziemek