Es sind Geschichten rund um die Gewässer dieser Erde, Geschichten von Namen und ihrer Herkunft, der Bedeutung von Wurzeln und historischen Begebenheiten. Namen, die zum „Menschheitserbe“ gehören, viele davon, so Essig, sind bedroht, „Millionen schon verschwunden“. Eroberer und Entdecker waren nicht zimperlich und ersetzten alte Namen durch neue. „Manch ein geographischer Name ist das letzte Überbleibsel einer ausgerotteten Kultur.“ Wo die Nordsee aufhört und der Atlantik beginnt, man weiß es nicht so genau. Und warum es nicht ein und dasselbe Meer ist, das weiß man ebenfalls nicht. „Die küstennahen Meerflächen kannte man bedeutend früher und benannte sie also schon einmal. Als spätere Seefahrer dahinter noch viel mehr Meer entdeckten, gab es den Bedarf für einen neuen Namen.“ Essig erzählt, und man folgt ihm sehr bereitwillig. Es ist ein sehr munteres Büchlein, bestens für Ferienzeiten am Wasser geeignet.

Warum heißt dieses Mittelmeer eigentlich Mittelmeer? „Wieso gibt es Meere in Ostfriesland?“ Und wie kommt es, dass „die meisten Ausländer nachfragen müssen“, wenn wir von der Ostsee sprechen, aber bei dem Hinweis, dass dort die Baltischen Staaten liegen, sofort Bescheid wissen? „Ah, die Baltische See!“ Eine attraktive Mischung auf hohem maritimen Niveau: ein bisschen Geografie, ein bisschen Geschichte, ein wenig Mythologie und vielleicht auch maritime Märchen. Auf jeden Fall viel Freude an Neugier, dem Hinterfragen und Auf-die-Schliche- Kommen. Spaß an Worten, Hintersinn und mancher humorvollen Erklärung. Und wem das nicht genug ist, so Essig, der kann sich ja selbst auch noch auf die „Forschersocken“ machen. Ein köstliches Allerlei für alle, die „die See“ von „der See“ unterscheiden können, zumal hinreißend und bestens gelaunt von papan illustriert. Ein kleines Buch, das sicher niemals im Bermuda- Dreieck ihres Bücherregals verschwinden wird. Apropos Bermuda-Dreieck: Warum heißt das eigentlich so? Barbara Wegmann