Wichtig zu wissen: Keine der vorgestellten Pflanzen ist geschützt oder gar in ihrem Bestand bedroht. Dennoch sind die Ratschläge zu beachten, die Strauß seinen Lesern für ihre „Ausflüge zu Flüssen, Teichen und Feuchtgebieten“ mit auf den Weg gibt (Seite 5): „Dazu gehört an erster Stelle, nie alle Pflanzen eines Standorts abzuernten […]. Bei großen Pflanzen sammelt man lediglich einen Teil der Blätter oder Blüten […]. Auch sollte man nie alle Samen eines Bestandes mitnehmen und Wurzeln nur dann ausgraben, wenn noch genügend Pflanzen vorhanden sind.“ Es gibt aber auch Pflanzen, die eigentlich gar nicht in unsere Landschaften gehören, sich irgendwann hier angesiedelt haben und nun – auf Kosten unserer einheimischen Arten – massenhaft ausbreiten, so etwa das Drüsige Springkraut. Hier empfiehlt Strauß augenzwinkernd: „Nicht zurückhalten, sondern alle Samen aufessen!“ Auf 73 Seiten beschreibt der Autor Wuchs, Aussehen und Vorkommen der zwölf ausgewählten Arten, liefert Wissenswertes zu ihren Inhaltsstoffen und Heilwirkungen, gibt wertvolle Sammeltipps nebst Hinweisen auf Anbaumöglichkeiten und Erntezeiten und verrät pro Pflanze zwei bis vier Rezepte, die manchen Leser überraschen dürften: Aus Sumpf- und Wasserpflanzen lassen sich nämlich nicht nur leckere Salate, Gemüse und Risottos, herzhafte Dips, Saucen, Pestos und Suppen, Zutaten und Beilagen zu verschiedensten Gerichten oder Desserts bereiten, sondern einige auch in Getränke verwandeln, etwa Punsch, Tee oder Likör. Beim Lesen dieser Seiten bekommt man richtig Lust aufs Ausprobieren. Das Buch schließt mit einem doppelseitigen, sehr übersichtlichen „Erntekalender“ und einem umfangreichen, ganzseitigen Literaturverzeichnis. „Köstliches von Sumpfund Wasserpflanzen“ ist mehr als „nur“ ein Kochbuch – und jedem ernsthaften Pflanzen- und Naturfreund, der gern einmal über seinen eigenen Aquarien- und Teichrand hinausschaut, unbedingt zu empfehlen! Rainer Stawikowski