Durch Muskelkontraktionen werden die Pigmente in Bruchteilen von Sekunden an die Hautoberfläche befördert und sorgen so für die entsprechende Färbung. Natürlich sind Sepien auch in der Lage, das zu tun, was ihnen ihren Namen eingebracht hat: Sie stoßen zur Verteidigung eine Flüssigkeit aus, die unter anderem aus grau-schwarzem Melanin besteht. Diese „Tinte“ wurde früher zum Färben von Kleidungsstücken, aber auch von Fotopapier verwendet. Und der Rückenschulp der Sepien ist eine beliebte Kalkquelle für Sittiche und Kanarienvögel. In Deutschland zeigt zurzeit nur der Frankfurter Zoo diese außergewöhnlichen Kopffüßer, die in der Nordsee und vor den britischen Inseln, aber auch im Mittelmeer und im Atlantik vor der Küste Nordafrikas anzutreffen sind. Die Sepia-Weibchen sterben nach der Ablage ihrer bis zu 4.000 Eier; dann sind sie ungefähr ein Jahr alt. Männchen können doppelt so alt werden. Dietrich Rössel